Wieder einmal besuche ich meine Heimatstadt Halberstadt am Nordharz. Bei einer Wanderung in der näheren Umgebung genieße ich die frische Frühlingsluft. Während der Brocken noch sein Haupt mit einer Mütze aus Schnee bedeckt, ist der Lenz im Harzvorland schon eingezogen. Jedoch die Buchenwälder tragen noch nicht ihr Laubkleid, und so können die Sonnenstrahlen ungehindert durch das nackte Geäst der Bäume dringen und die Frühblüher erwecken. Märzenbecher, Schneeglöckchen, Buschwindröschen, Hohler Lerchensporn, Himmelsschlüssel, Märzveilchen und Scharbockskraut bilden ausgedehnte Blütenteppiche. Leberblümchen und Huflattich stehen zumeist in kleineren Gruppen. Auf einem baumlosen Bergrücken mit Kalkstein macht ein Schild auf einen bedeutsamen Standort der Frühlingsadonisröschen aufmerksam. Auf dem Trockenrasen leuchten ihre großen gelben Blüten wie Golddukaten auf sattgrünen Polstern. Die Frühlingsadonisröschen sind in ganz Zentraleuropa extrem selten und deshalb strengstens geschützt. Die Blüten haben einen Durchmesser von 3 bis 7cm und 10 bis 25 Blütenblätter. Die Laubblätter sind gefiedert und an den Spitzen aufgespalten. Die Wurzeln dringen metertief in den Boden ein. Das Frühlingsadonisröschen braucht einen Standort in der vollen Sonne, auf wasserdurchlässigem kalkhaltigen Boden. Die Pflanze gehört zu den Hahnenfußgewächsen und ist sehr giftig. Das Gift wurde früher als Arznei gegen Herz-und Kreislaufbeschwerden eingesetzt.