Ein Käferfund in Frankenthal

An den Verbindungsweg zwischen der Schraderstraße und der Julius- Bettinger-Straße blühen zur Zeit zahlreiche Margariten (Leucanthemum) vulgare). Da seit einigen Jahren allgemein ein starker Rückgang unserer Insektenpopulation festgestellt wird, schaute ich am Sonntag dem 29. April bei einem Spaziergang nach, wie viele Insekten die Blüten besuchen, um dort Nektar zu tanken. Unter einigen Zweiflüglern, Hautflüglern, Käfern und Schrecken entdecke ich eine Käferart, die mir völlig unbekannt war. Die  metallisch schimmernden Deckflügel sowie die Gestallt des Käfers erinnerten mich irgendwie an die eines Rosenkäfers.. Dieser Käfer war aber nur halb so groß wie der Gemeine Rosenkäfer (Cetonia aurata). Bei Wikipedia wurde ich im Internet schnell fündig und konnte dort über meinen Fund lesen:

Merkmale: Der Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) ist ein Käfer der Unterfamilie der Rosenkäfer. Die Käfer werden  8 bis 12 mm lang. Ihr Körper ist glänzend schwarz gefärbt und hat neben einer struppigen Behaarung viele kleine weiße Flecken auf den Deckflügeln, dem Halsschild und der Unterseite des Körpers. Bei älteren Exemplaren sind meist keine Haare zu finden, da diese mit der Zeit abgerieben werden.

Vorkommen: Die Tiere leben, vor allem in Nordafrika und dem restlichen Mittelmeerraum. Sehr selten sind sie auch in Südwestdeutschland zu finden. Sie fliegen von Mai bis Juli.

Lebensweise: Die Käfer ernähren sich von Pollen, die Larven von Pflanzenwurzeln. Die Weibchen legen wenige Eier jeweils in den Boden ab. die Larven werden bis zu 30 mm lang. Vor dem Herbst schlüpfen die ausgewachsenen Käfer, die aber auch bis zum nächsten Frühling in der Erde verbleiben können.

Gefährdung und Schutz:  In einigen Bundesländern (zum Beispiel Bayern) ist der Trauer-Rosenkäfer stark bedroht. Als Schutzmaßnahme werden die Förderung und Ausweitung naturnaher, extensiver Beweidungsformen, die Erhaltung und der Schutz von Magerrasen, Binnendünen, Mooren und Fließgewässer mit natürlicher Eigendynamik und die Erhöhung des Alt- und Totholzanteils  in naturnahen Waldgebieten genannt. Rote Liste Deutschland: 2 (stark gefährdet)                                                                       Rote Liste Bayern: 1 ( vom Aussterben bedroht)                     Vergeblich suchte ich jedoch nach aktuellen Fundmeldungen in unserm Bundesland. Deshalb unterrichtete ich unsere Stadtverwaltung und den NABU RLP über meinen Käferfund. Herr Heiner Vogt von der Unteren Naturschutzbehörde würdigte meinen Fund als Besonderheit. Er will die Grünanlage genauer in Augenschein nehmen um eventuell die Pflege zu optimieren. Vom NABU RLP steht eine Antwort noch aus.      Am Freitag dem 18. Mai konnte ich dort 84 Exemplare Trauer- Rosenkäfer finden.