„verrückte“ Bachstelze eingefangen

Heute waren Jörn und ich in einer Eppsteiner Arztpraxis um in einer Kooperation von NABU und Wildvogelauffangstation Nonnenhof eine Bachstelze einzufangen, die dort seit fast zwei Monaten für Unruhe sorgte. Immer wieder flog der Vogel gegen die Fensterscheiben, wohl weil er dort in seinem Spiegelbild einen Rivalen zu erkennen glaubte. Auch auf die Scheiben aufgebrachte Motive konnten ihn nicht von seinem Tun abhalten. So ein Verhalten ist zwar häufiger zu beobachten, doch normalerweise endet das nach wenigen Tagen wieder, spätestens mit Abschluss des Brutgeschäfts. Zu seinem eigenen Schutz, da er sich auch schon bei seinen Aktionen verletzt hatte, wollten wir den Vogel einfangen und in großer Entfernung wieder entlassen. Dies stellte sich jedoch schwieriger dar, als gedacht. Wir spannten ein großes Netz vor die betroffenen Scheiben und hofften, dass er sich beim Anflug darin verfing. Zusätzlich lockten wir ihn noch mit einer Klangattrappe, auf die er auch heftig reagierte. Aber das schlaue Kerlchen erkannte die Gefahr. Zunächst bremste er unmittelbar vor dem Netz ab, um wenig später unter einem kleinen Zwischenraum zwischen Netz und Boden hindurch zu schlüpfen. Nachdem auch dieser Zwischenraum von uns beseitigt war, steigerte er seine Künste: wie um uns zu verhöhnen, setzte er sich auf das Netz und begann sogar darin herum zu turnen. Schließlich konnten wir ihn aber doch überlisten, indem wir hinter die geöffnete Verandatür in einiger Entfernung einen Spiegel stellten. Damit ging er uns dann doch noch ins Netz. Bei der Untersuchung stellte sich dann heraus, dass es sich um ein Männchen handelt (wer hätte das gedacht 😉 ). Mit einem Ring versehen wurde er dann von Jörn in Mörsch wieder freigelassen. Hoffen wir, dass er den Weg zurück nicht findet. Falls doch, so kann er immerhin am Ring identifiziert werden.

Nachtrag: Bereits am nächsten Morgen wurde die Bachstelze wieder in der Arztpraxis vorstellig und stolzierte mit ihrem neuen Ring umher. Nachdem sie am ersten Tag noch recht ruhig und friedlich war, begann sie am folgenden Tag wieder mit ihren Angriffen auf die Scheibe, intensiver sogar noch als zuvor. So wird sie wohl erneut eingefangen und diesmal in noch größere Entfernung verbracht werden müssen.

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