Teichpflege auf dem Frankenthaler Friedhof

Am Samstag, 21.Oktober rückte eine entschlossene NABUtruppe an, um den Frankenthaler Friedhofsteich von einem Übermaß an Schilf zu befreien.
Zuerst hat Heiko uns mit dem Freischneider den Weg zum Teich frei gemacht.
Manfred, Heiko und Reinhard zogen sich die Wathosen an und stiegen in das Wasser. Mit Pickel und Grabgabel wurde das Zuviel an Schilf entfernt.
Moni, Evelyn und Monika haben sich den Aufräumarbeiten gewidmet: Schilf und Getrüpp entsorgt.
Natürlich war die Verpflegung der Helfer gesichert und auch das Wetter hat mitgespielt – es war angenhm temperiert und hat nicht geregnet.

auf in die Buddelhosen

letzte Absprache
Vorher- Bild
in Aktion
Teichrand erweitern
Reinhard entfernt Schilf
mit Pickel und Grabgabel
wird der Schilfwuchs eingedämmt

Zugvogelbeobachtung am Grünstädter Berg

Knapp 20 Interessierte fanden sich am letzten Sonntag am Grünstädter Berg zu unserer Veranstaltung zusammen mit dem NABU Eisenberg/Leiniger Land ein. Leider war uns der Wettergott nicht hold und zum stürmischen Südwestwind kam kurz nach Beginn der Veranstaltung auch noch Dauerregen dazu so das die ersten Leute schon gleich wieder den Heimweg antraten. Diejenigen die dem Wetter trotzten sahen in knapp 1 1/2 Stunden rund fünfzig durchziehende Vögel- Highlights dabei waren ein durchziehender Sperber und ein in Frankenthal nicht so häufiger Kernbeißer. Die Anwesenden waren sich einig auch im kommenden Jahr dieses Event zu veranstalten,denn schlechter als dieses Jahr können die Vorraussetzungen nicht werden.

Pflegearbeiten auf der Pflaumenwiese

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Mit einem Mähwerk kann man ja ruck-zuck die zugewachsene Wiese mähen – nur um die Jungbäume herum muss man doch vorsichtig und in düfteliger Kleinarbeit vorgehen.
Hier nun mein Vorgehen auf der Pflaumenwiese:
Bild 1 so sehen die Jungbäume aus: in den Boden eingewachsener Maschendraht und zugewachsen mit Gras.
Bild 2: zuerst muss der Draht aufgeschnitten werden
Bild 3 dann kann mit der Rosenschere das Gras um den Stamm geschnitten werden
Bild 4 Nun bekommt der Stamm einen pflegenden und schützenden Bio-Baumanstrich von Neudorf
Bild 5: Jetzt kann der Kükendraht wieder als Schutz vor Wildverbiß angebracht werden.
Bild 6: So gepflegt sehen nun die Jungbäume auf der Pflaumenwiese aus

Wieder Fledermaus in Hochhausflur verirrt

Im September 2015 wurde ich von einem aufmerksamen Bewohner eines Hochhauses am Albrecht-Dürer-Ring alarmiert. Eine Fledermaus war durch ein offenes Fenster in einen der Flure eingeflogen und saß nun auf der Brandschutzsirene gegenüber seiner Wohnungstür. Besorgiserregend war, dass sie diesen Platz auch nachts nicht verlassen hatte. Wie ich bald feststellte, hatte sich das Tier offenbar irgendwie in den Spalt zwischen der Sirene und der Wand eingeklemmt. Erst nach längeren Bemühungen gelang es, sie zu befreien, und ich nahm sie in einem mitgebrachten Schuhkarton mit nach Hause, wo ich sie mit Wasser und Mehlwürmern versorgte. Da sie keinerlei Anstalten machte zu fliegen, war ich sehr besorgt, dass sie verletzt sein könnte und vereinbarte schon einen Termin mit einem Tierarzt, um zu prüfen, ob vielleicht ein Knochen an ihrem Flügel gebrochen sei. „Wieder Fledermaus in Hochhausflur verirrt“ weiterlesen

Fledermauskästen-Inspektion

Am Donnerstag, dem 14.09.2017 haben Moni und ich unsere Fledermauskästen (nur die Raumkästen) am Kräppelweiher und im Kleinen Wald inspiziert. Wir wollten sehen, ob sie in diesem Sommer benutzt worden waren. Es ist auch durchaus so, dass unsere Kästen sich bei der Tierwelt einer gewissen Beliebtheit erfreuen. Nur sind es nicht die Arten, für die wir in unserer menschlichen Überheblichkeit die Kästen bestimmt haben. Am Kräppelweiher fanden wir 2 Kästen vollgestopft mit Moos, Gras und Blättern, in dem ersten haben wir ein wenig herumgestochert, bis 2 ungehaltene Gartenschläfer den Kasten fluchtartig verließen. Sie waren jedoch so höflich, uns nicht ins Gesicht zu springen, der erste eilte den Stamm hinab, der zweite rettete sich auf einen Ast etwas höher hinauf. Wir waren unsererseits so höflich, ihr angenehmes Nest nicht zu zerstören und haben den Kasten wieder geschlossen. Den zweiten Kasten mit einem solchen Nest haben wir dann sofort wieder zugemacht, der dritte war leer.
Im Kleinen Wald fanden wir in einem Kasten eine große Menge Puppenhüllen, die zugehörigen Schmetterlinge waren wohl schon ausgeschlüpft und hatten den Kasten längst verlassen, aber auch einige wenige tote Schmetterlinge (2 große, vielleicht Schwammspinner) und 2 tote behaarte Raupen. Dazu eine große Menge Kot, vermutlich von den Raupen, deren verschiedene Entwicklungsstadien hier dokumentiert waren. Jedenfalls war es kein Fledermauskot. In 2 weiteren Kästen fanden wir wieder Raupenkot und Vogelkot, im vierten war wieder ein Nest, ähnlich dem vorher gefundenen Gartenschläfernest, auch dieses ließen wir ungestört.
Leider haben wir keine Fotos gemacht, das Wetter war so unangenehm, dass wir zusahen, zügig fertig zu werden.

Bauernmarkt wieder ein toller Erfolg

An diesem Wochenende fand wieder der Frankenthaler Bauernmarkt statt. Erstmals wurde dabei unser neues Standkonzept der Öffentlichkeit vorgestellt bei dem insgesamt drei Themen etwas in den Vordergrund gestellt werden. In diesem Jahr waren das 25 Jahre NABU Frankenthal, der Vogel des Jahres 2017 und die zehn häufigsten Vogelarten. Dabei kamen neben vielen Fotos auch moderne Medien wie IPod und IPad zum Einsatz. Alles in allem ein gelungenes Wochenende mit vielen tollen Gesprächen und Begegnungen. Wir bedanken uns bei allen die uns besucht haben und freuenuns schon auf´s neue Jahr.

  

Bienenfresser und Russischer Bär

Am Montagmorgen bei gutem Licht und Sonnenschein, fahre ich zur Sandgrube Gerolsheim. Dort angekommen, höre ich sogleich die prüt-prüt – Rufe der Bienenfresser sowie des tiefe turr-turr – Gegurre der Turteltauben. Am Ostrand der Sandgrube stelle ich mein Spektiv auf und mache es mir bequem. Sowohl einzelne als auch kleinere Trupps der bunten Vögel fliegen rufend umher. Die Brut- und Aufzuchtzeit der Bienenfresser scheint vorbei zu sein, denn in den zwei Stunden Beobachtungszeit habe ich keine Futterübergabe an Jungvögel beobachtet. Erjagte Beute wird vom Jäger selbst verzehrt. Mir fällt auf, dass die Bienenfresser sich zur Rast stets so setzen, dass sie immer etwas Sichtdeckung haben. In der Balzzeit konnte ich oft freisitzende Exemplare beobachten. Hat noch jemand diese Beobachtung gemacht und kann das eventuell bestätigen? Ein Mäusebussard hat sich ein Transportband als Ansitz erkoren und schaut geduldig nach Beute aus. Selbst als zwei weitere Bussarde rufend über das Grubengelände kreisen, schaut er nur interessiert nach oben. Uferschwalben fliegen pfeilgeschwind an mir vorbei. Einige Blau- und Kohlmeisen steuern immer wieder Bruthöhlen der Bienenfresser an und schlüpfen kurz in die Höhlen. Ob sie dort wohl Insekten finden? Auffallend viele Bluthänflinge fliegen im Schwarm, dem sich auch einige Stieglitze angeschlossen haben, durch das Grubengelände. Dabei lässt sich der Vogelschwarm bevorzugt an Disteln nieder, um deren Samenstände zu plündern. Leider gelingen mir keine vorzeigbaren Bilder der Bluthänflinge, da die Entfernung zwischen mir und den kleinen Vögeln zu groß ist. Nur ein besonders zutraulicher Stieglitz nähert sich mir. Auf der schilfbestandenen Wasserfläche schwimmen einige streitlustige Blesshühner. Beim Verlassen meines Beobachtungspostens fällt mir ein fliegender leuchtend roter Schmetterling auf. Nachdem sich dieser an eine Distelblüte setzt, kann ich den Falter als Russischer Bär bestimmen. Allerdings verdecken seine schwarzweißen Vorderflügel nun die leuchtend roten Hinterflügel. Sollte der Russische Bär Eier ablegen wollen, so wachsen hier genug Brennnesseln und Brombeeren, und seinen Raupen wird es nicht an Futter mangeln.

Nachtreiher am Roxheimer Altrhein

Gestern waren Manfred,Monika und ich am Roxheimer Altrhein um uns zusammen mit Vertretern des Naturschutz- und Heimatpflegevereins zu treffen. Grund dafür sind die Planungen der Gemeindeverwaltung Bobenheim-Roxheim auf dem Altrhein einen Tretbootverleih einzurichten. Im Laufe der Begehung haben wir einen Fotografen getroffen der uns gebeten hat einen Vogel zu identifizieren, welchen er kurz zuvor am Rande des NSG abgelichtet hatte. Voller Freude haben wir dabei festgestellt das es sich bei der abgelichteten Art um einen juvenilen NACHTREIHER handelt. Es wurde damit wieder einmal belegt welche Bedeutung das Gebiet für verschiedenste Vogelarten hat und mit den geplanten Vorhaben sicher sehr stark an Attraktivität für die Vogelwelt verlieren würde. DIes gilt es zu verhindern.


Foto: Waldemar Eibel

Warum denn in die Ferne schweifen,

wenn das Gute liegt so nah? Fast jedem ist dieser Sinnspruch geläufig. wir beherzigen ihn und steigen in einen Reisebus, der uns in wenigen Stunden in den Hochschwarzwald bringt. Ausgeruht und entspannt betrachten wir unser Reiseziel, das auf einem Hochplateau in 1000 Meter Höhe gelegene Dorf Breitnau. Einige alte malerische Bauernhäuser und ein altes ehrwürdiges Pfarrhaus mit reichem Blumenschmuck sind der Stolz der Gemeinde. Weit kann man über die Berge und Täler des Hochschwarzwaldes, bis hin zum 1493 Meter hohen Feldberggipfel, blicken. Über diese herrliche Landschaft kreist ein Rotmilan. dessen Flugkünste wir in den nächsten zwei Wochen noch öfter bewundern. Am nächsten Vormittag starten wir zur ersten Wanderung und schon nach 300 Metern kommen wir zu einer kleinen Orchideenwiese, auf der, trotz fortgeschrittener Jahreszeit, zahlreiche weißblühende Exemplare  Geflecktes Knabenkraut in voller Blütenpracht stehen. Wenig weiter blüht die Weiße Waldhyazinthe am Wegesrand in der Gemeinschaft vieler weiterer Wildblumen, die von unserer Gesellschaft leider auch heute noch als Unkräuter verunglimpft und bekämpft werden. Bei weiteren Wanderungen fiel uns auf, dass besonders die Wiesenflockenblume sich nicht über mangelnden Schmetterlingsbesuch beklagen kann. Schwalbenschwanz, verschiedene Mohren,- Dickkopf,- Scheckenfalter und viele andere Arten nehmen deren dargebotenen Nektar gerne an. Bei einer Wanderung am Nordhang des Feldbergs kamen wir zu einem kleinen Weiden- und Espenbestand. Hier beobachteten wir einen Schillerfalter. Dieser wunderschöne Schmetterling, dessen Flügeloberseiten je nach Lichteinfall blau oder braun schillern, hat eine völlig andere Vorliebe, er delektiert sich am Kot anderer Tiere. Leicht kann man den Schillerfalter mit überreifem Käse anlocken. Weshalb er sich aber gerade meinen Wanderschuh als Rastplatz aussuchte, vermochte ich nicht zu ergründen. An der Baumgrenze angekommen, fällt uns sofort der Gelbe Enzian, der hier in großen Mengen wächst, durch seinen hohen Wuchs auf. Beim näheren Betrachten eines Enziangewächses grinst mich, auf der unteren Blattrosette sitzend, ein verliebtes Gebirgsschreckenpärchen an. Bei einer Wanderung durch ein Hochmoor sehen wir zwei Hochmoorgelblinge. Es gelingt mir aber nicht, diesen stark gefährdeten Falter zu fotografieren. Die Bachnelkenwurz, die ebenfalls hier im Hochmoor gedeiht, ist in Deutschland zwar auch in ihrem Bestand gefährdet, entzieht sich aber nicht der fotografischen Dokumentation. Keine Angst vor Fressfeinden braucht das kleine Sechspunkt- Widderchen zu haben. Seine auffällige Färbung signalisiert, Achtung ich bin giftig, wenn du mich verspeist, wird es dir schlecht ergehen.  Im Hotelpark benutzt ein Trauerschnäpper eine rustikale Sitzbank als Ansitz

für seine Insektenjagdflüge.

Per Reisebus können wir gut erholt die Heimreise antreten. Unser Busfahrer spendiert uns noch einen kleinen Umweg durch das reizvolle Glottertal.

Fahrradexkursion zu den Bienenfressern

Rund 20 Personen nahmen an der heutigen Fahrradexkursion zu den Bienenfressern teil. Immer wieder erstaunlich welche Anziehungskraft diese Vögel haben, denn heute waren Leute extra aus Friedberg da um der Exkursion beizuwohnen. Rund 1 1/2 Stunden informierte ich die Anwesenden über die Vogelart und ihr verhalten und es entwickelte sich tolle Gespräche. Vor lauter lauter habe ich sogar vergessen Fotos von der Gruppe zu machen 🙁

Wir konnten die Vögel ausgiebig beobachten, was bei knapp 60 Brutpaaren in der Grube dieses Jahr, auch nicht wirklich schwierig war. Es war auf jeden Fall eine schöne Vernstaltung und es hat allen Anwsenden gut gefallen. 

Die Trockenmauer verbessert

Heute haben Heiko und Manfred an der Trockenmauer gearbeitet.

Der neben der Mauer noch gelagerte Erdaushub von der Gründung des Fundaments wurde an die Nordseite dar Mauer angeschüttet. Dadurch ist die Mauer nun winterfest geworden, weil durch das angeschüttete Erdreich bewirkt wird, dass der Wind nicht durch die ohne Verbund aufeinander geschichteten Steine blasen kann. Dadurch steigt die Wärmespeicherfähigkeit. Der ökologische Wert der Mauer sollte nun deutlich erhöht sein.

Sand schaufeln
die Helden der Arbeit

NAJU-Zeltlager 2017

Wir, die NAJU-Frankenthal, waren letztes Wochenende in Waldhambach zelten.
Während die einen ziemlich schnell mit dem Aufbauen ihrer Zelte fertig waren…

…hatten andere noch kleinere Schwierigkeiten zu bewältigen.

Aber letzten Endes standen die Zelte dann trotz leichtem Regen

Um die bevorstehende Nachtwanderung meistern zu können, gab es als Stärkung Stockbrot

Am nächsten Tag machten wir eine Wanderung vom Zeltplatz aus.
Trotz leichtem Nieselregen starteten wir mit guter Stimmung und vollem Elan.

Erstes Ziel war die Madenburg.

Von dort aus den Berg wieder runter und auf den anderen Berg wieder hoch. Natürlich nicht ohne Pause 😉

Auf unserem eigentlichen Wanderziel, der Burg Windeck, gab es dann auch eine längere Pause und ein Museum im Turm der Burg konnte besichtigt werden.

Der Martinsturm, bei den Teilnehmern besser bekannt als Martin Sturm, war das letzte Ziel unserer Wanderung

Für den ein oder anderen war das Anlass genung für ein kleinen Nickerchen

Für mich war es ein sehr schönes Zeltlager und ich möchte mich hiermit nochmal bei allen bedanken, die mitgefahren sind und/oder uns anderweitig unterstützt haben. Vielen Dank!!

Hirschkäfer

Häufig und gerne schwimme ich im Baggerweiher Schlicht bei Neuhofen. Entlang seines West – und Nordufers steht ein naturnaher Laubmischwald, mit Bäumen aller Altersstufen. Auch Eichen sind hier nicht selten. Am Abend des 21. Juni schreite ich wieder einmal durch diesen Wald in Richtung Baggerweiher und genieße nach der Tageshitze die angenehme Waldeskühle. Wie schon des öfteren auf diesem Weg entdecke ich einen Hirschkäfer. Da er hier von Radfahrern oder Spaziergängern unbeabsichtigt getötet werden könnte, setze ich den Käfer, nachdem ich ihn ausgiebig betrachtet und fotografiert habe, abseits des Weges am Fuße einer Eiche ab. Die verlängerten Oberkiefer des Käfers, die an das Geweih des Rothirsches erinnern, weisen ihn als männliches Tier aus. Beim Kampf der Männchen um die Gunst eines Weibchens wird dieses Geweih als Kampfwerkzeug eingesetzt. Die Körperlänge des männlichen Käfers wird in der einschlägigen Literatur mit bis zu 75 mm angegeben, während ich die Körpergröße dieses Käfers auf 65 mm schätze. Die Weibchen sind mit 40 mm Körperlänge wesentlich kleiner und haben keine verlängerten Oberkiefer. Beide Geschlechter lecken den austretenden Saft der Eichen. Diesen Saft benötigen sie zur Reifung ihrer Keimzellen. Deshalb findet man die Hirschkäfer an leichtesten an Rindenverletzungen von Eichen, an denen der Baumsaft reichlich austritt. Der Käfer kann trotz seiner Größe erstaunlich gut fliegen. Beim Flug nimmt er eine fast senkrechte Position ein, und ein brummendes Geräusch ist zu hören. Nach der Paarung graben sich die Weibchen in die Erde ein und legen ihre Eier an morschen Baumwurzeln ab. Die Entwicklung vom Ei über Larve und Puppe zum Käfer dauert 5 bis 6 Jahre. Dem erwachsenen Käfer hingegen ist nur eine Lebenszeit von 3 bis 8 Wochen beschieden. Im Jahr 2012 wurde der Hirschkäfer zum Insekt des Jahres gekürt.

Am Donnerstag dem 22. Juni fand ich, ganz in der Nähe des vorigen Fundortes, wieder einen männlichen Hirschkäfer. Beide Funde meldete ich Herrn Dr. Markus Rink, der die Lebensweise der Hirschkäfer wissenschaftlich untersucht und deshalb an allen Funden dieses Käfers interessiert ist.

Rotwangenschildkröte

Beim Spaziergang in unserem Kleinen Wald komme ich zu einem Geländestreifen, der erst jüngst gemäht und gemulcht wurde, damit Brombeerbüsche nicht alle anderen Pflanzen überwuchern. Auf diesem Geländestreifen entdecke ich eine Rotwangenschildkröte, die, gemächlich wandernd, sich immer weiter von dem Weiher entfernt, in dem recht viele ihrer Artgenossen leben. Ich nehme die Schildkröte hoch und erkenne an der vollkommen planen Unterseite des Panzers, dass es ein weibliches Tier ist. Vermutlich ist es auf der Suche nach einem geeigneten Eiablegeplatz. Nachdem ich die Schildkröte wieder abgesetzt habe, streckt sie nach einer Weile den Kopf aus ihrem Panzer und setzt sich ohne Hast wandernd in Bewegung. Ich entferne mich zwar in die entgegengesetzte Richtung, kehre aber nach 45 Minuten zur gleichen Stelle zurück und entdecke nach kurzer Suche die Schildkröte wieder. Inzwischen hat sie mit den scharfen Krallen ihrer Hinterbeine eine Grube in das durch die Sonnenwärme sehr harte Erdreich gescharrt. Den harten Boden hat sie mit Wasser so angefeuchtet, dass eine kleine Schlammpfütze entstanden ist, die das Graben erleichtert. Das Wasser hierfür hat sie in ihrem Analsack, mit dem die Natur die Schildkröten ausgestattet hat, mitgebracht.  Um nicht weiter zu stören, entferne ich mich. Der gewählte Eiablegeplatz erscheint mir allerdings nicht geeignet, denn die wachstumsfreudigen Brombeeren werden bald wieder austreiben und somit die Sonne an der nötigen Erwärmung des Brutplatzes hindern. Die Rotwangenschildkröten sind in den mittleren und östlichen Nordamerika beheimatet. Sie wurden durch den Tierhandel  als Schmuckschildkröten nach Europa  eingeführt und an Tierfreunde verkauft. Vielen dieser Tierfreunde wurden diese Schildkröten irgendwann lästig und sie gaben ihnen, vielleicht sogar in guter Absicht, die Freiheit, indem sie die Reptilien einfach in unsere heimischen Gewässer aussetzten. Mittlerweile gibt es bei uns kaum ein Stillgewässer, das frei von Rotwangenschildkröten ist. Diese Fremdlinge stehen in Deutschland nicht unter Artenschutz. Sie werden als Verfälschung und Gefährdung unserer heimischen Fauna eingestuft, da sie der heimischen Europäischen Sumpfschildkröte den Lebensraum nehmen und Krankheiten übertragen können, gegen die unsere heimische Art keine Widerstandskräfte hat.

Beim Heimweg kann ich  mich noch an den Anblick einer gebänderten Prachtlibelle erfreuen, die auf der Streuobstwiese ihre Flugkünste zeigt, sich schließlich auf eine Grasähre setzt um dort auszuruhen.

 

 

Dorngrasmücke und Wiedehopf

Singende Dorngrasmücke im Geäst

Spontan beschließe ich an diesem herrlichen Juniabend, unsere Pflaumenwiese zu besuchen. An der Südseite des Grundstückes angekommen, höre ich die hupp hupp hupp Rufe des Wiedehopfes. Obwohl von geringer Lautstärke, sind sie dennoch über weite Entfernung hörbar. Langsam kämpfe ich mich schrittweise auf dem mit 1,3 Meter hohen Gras zugewachsenen Weg zum nördlichem Ende der Pflaumenwiese,  dem vermuteten Standort des Wiedehopfes entgegen. Viele Stare, Blau – und Kohlmeisen sind eifrig bei der Insektensuche, um ihren Nachwuchs zu versorgen. Ein Amselmann singt sein Abendlied, und eine Nachtigall gibt noch einige Kostproben ihres Gesangsrepertoirs zum Besten. Mehrere Turteltauben gurren unermüdlich. Plötzlich sehe ich einen Kleinvogel fast senkrecht auffliegen. Ich meine den Gesang der Dorngrasmücke  zu vernehmen. Nach nur kurzem Höhenflug lässt sich der Sänger auf einem Baumzweig nieder, und ich kann mit einem Blick durch mein Fernglas endgültig die Dorngrasmücke bestimmen. In meiner Jugend war dieser Vogel noch sehr häufig, doch mittlerweile ist er ziemlich selten zu beobachten. Um so mehr freue ich mich, dass ich den lebhaften Sänger so ausgiebig betrachten kann. Fast habe ich inzwischen den Wiedehopf vergessen, jedoch bringt der sich mit seinen  hupp hupp Rufen wieder in Erinnerung. Auf dem Weg, der unser Grundstück nördlich begrenzt, schreite ich ostwärts, weil von dort die Wiedehopfrufe ertönen, und entdecke hoch im Gehölz den sitzenden Rufer. Die tief stehende Abendsonne verleiht seinem rötlichen Gefieder eine besondere Intensität. Lange Zeit kann ich den Vogel betrachten und trete, da das wunderbare Sonnenlicht nachlässt, beglückt über die Erlebnisse den Heimweg an. Dabei sehe ich nochmal  einen Wiedehopf, der dicht über die Reben eines Wingerts fliegt.