Am Donnerstag dem 05.11. lockten Gertrud und mich die sommerlichen Temperaturen zu einem Herbstspaziergang durch die Freinsheimer Weingemarkung Oschelskopf. Das Laub der verschiedenen Rebsorten mit ihrer Herbstfärbung, die im mildem Licht der Herbstsonne erstrahlte, erfreute unsere Augen. Zahlreiche Schmetterlinge flogen umher, um die wenigen Wildblumen, die der Sommer noch zurückgelassen hatte, zu besuchen und an ihren Blüten Nektar zu tanken. Zwei Turmfalken konnten wir bei ihren Jagdflügen beobachten, und ein Mäusebussard ließ sich bereitwillig fotografieren.
Schwierigkeiten seine Art zu bestimmen, bereitete uns ein freistehender Baum, dessen gefiederten Blätter wir nicht einordnen konnten. Nachdem wir aber im hohem Gras unterhalb des Baumes etwa 3 cm große apfelförmige Früchte fanden, kamen wir überein, dass der Baum ein Speierling sein könnte. Spätere Recherchen im Internet bestätigten unsere Vermutung. Des weiteren erfuhren wir, dass der Speierling (Sorbus domestica) der seltenste Wildbaum Deutschlands ist. 1994 wurde ein Förderkreis Speierling ins Leben gerufen, der den Schutz und Anbau dieses Baumes zum Verbandsziel hat. Aus den Früchten des Baumes kann ein spezieller Edelbrand erzeugt werden.
An der Skulptur Oschelskopf entdeckten wir auf der sonnenbeschienenen Seite asiatische Marienkäfer in größerer Ansammlung. Als effektive Blattlausvertilger hat man diese Käfer bei uns eingeführt und zur Schädlingsbekämpfung in den Gewächshäusern gehalten. Von dort fanden sie irgendwann den Weg in die Freiheit.