
Am Sonntag 19.04.15 feierte die NABU Gruppe Frankenthal, bei herrlichem Frühlingswetter, Kaffee, Kuchen und netten Gesprächen zwischen blühenden Pflaumenbäumen, ihr jährliches das von Monika initiierte Blütenfest. Für stimmungsvolle Musik sorgte eine Nachtigall, zwischendurch vermeldete lautstark ein Wendehals seinen Revieranspruch. Vier Mäusebussarde schwebten kreisend über uns und ließen ab und zu ihre miauenden Rufe ertönen. An der nahegelegenen Trockenmauer konnte Reinhard eine männliche Zauneidechse im Prachtkleid fotografieren. Frühblühende Wildblumen wie Echte Schlüsselblume, Gänseblümchen, Wiesen-Löwenzahn, Schlitzblättriger-Storchenschnabel, Wirbeldost, Gundermann und viele andere Wildblumen wurden von Dennis gefunden und bestimmt, aber das Läuten der Küchenschelle konnte nur Manfred mit seinem überaus feinen Gehör wahrnehmen. Schließlich endete die Feier und alle NABUler verließen das Gelände.
Gertrud und ich versuchten noch auf einem ausgedehnten Spaziergang – leider vergeblich – den Wiedehopf zu entdecken. Jedoch bei unserer Rückkehr zur Pflaumenwiese konnten wir eine männliche Goldammer, die wir an der gleichen Stelle schon mehrmals sahen, entdecken. Sehr wahrscheinlich brütet sein Weibchen bodennah, aber dennoch sicher im schützenden Brombeergestrüpp. Noch in meinen Jugendjahren war die hübsche sangesfreudige Goldammer ein “ Allerweltsvogel“. Die Intensivierung der Landwirtschaft, das damit einhergehende Entfernen von Hecken und die Ausbringung von Giften, führten wohl zur stetigen Dezimierung der Goldammerpopulation. In den Niederlanden findet man die Goldammer mittlerweile auf der „Roten Liste“.
Gertrud entdeckte im Wingert noch einen Steinschmätzer, der knicksend auf Rebpfählen saß, von denen er ab und zu -fast wie ein Hausrotschwanz-abflog, um Insekten im Flug zu erbeuten. Als wir zu Hause am Laptop die Fotos betrachteten, sahen wir am rechtem Bein des Vogels einen Alu- Ring. Nun habe ich ein Problem: Ich weiß, dass Steinschmätzer sehr territorial sind und bei ihrer Rückkehr aus Afrika stets das selbe Revier aufsuchen und dieses – selbst außerhalb der Brut-und Aufzuchtzeit – gegen fremde Steinschmätzer verteidigen. Nun habe ich aber im Vorjahr in diesem Revier ein Steinschmätzermännchen ohne Ring fotografiert. Wurde der Vogel inzwischen beringt? Hat das Revier seinen Besitzer gewechselt? Das zu klären wird schwierig sein. Den kleinen Ring abzulesen ist kaum möglich, es sei denn, man hat den Vogel in der Hand.
Da hast Du einen wunderschönen Bericht geschrieben über unsere Pflaumenwiese und seine tierischen wie pflanzlichen Bewohner, danke Hermann!
Zu dem beringten Steinschmätzer kann ich sagen: ICH WAR ES NICHT 😉
Spaß bei Seite: Im Raum Freinsheim findet seit Jahren schon ein Beringungsprogramm am Steinschmätzer statt. Dies führt Martin Buchmann von der VoWa Radolfzell durch.