Am 09. April besuchte ich mit meiner Frau und meiner Schwester das Restaurant „Zum Klosterfischer“ bei Blankenburg im Harz. Die Inhaber ziehen die Fische in angelegten Fischteichen, die ihr Wasser aus einem Bergbach erhalten, selber. Neben den Zuchtteichen gibt es hier viele kleine Tümpel. Diese Tümpel haben auf paarungsbereite Grasfrösche und Erdkröten magische Anziehungskraft. Im Harz ist der Frühling etwas später dran als in der sonnenverwöhnten Vorderpfalz. Dennoch haben die Grasfroschweibchen ihre Laichballen bereits in den Tümpeln abgelegt und diese auch wieder verlassen. Nur noch die Grasfroschmännchen harren hier aus, so als wollten sie den befruchteten Laich bewachen. Ein Grasfroschweibchen mit laichgefülltem Bauch hat sich anscheinend verspätet und hüpft noch zum Laichtümpel. Wie wird es ihm wohl ergehen, wenn es als einziges Weibchen in den mit Männchen bevölkerten Tümpel hüpft? Ich mag mir das gar nicht vorstellen. Die Erdkröten hingegen suchen nun erst die Laichgewässer auf. Obwohl die Erdkröten eigentlich dämmerungsaktiv sind, sehen wir nun zur Mittagszeit viele Krötenpaare. Dabei tragen die größeren Weibchen, im mühsam wirkendem Schreitgang, ihre Männchen huckepack selbst über große Entfernungen zum Laichgewässer. Im Wasser werden sie den Laich in langen Schnüren aus ihren Kloaken ausstoßen, der beim Austritt sofort von den Männchen befruchtet wird. Die befruchteten Laichschnüre werden sodann an Pflanzen befestigt, womit die Sorge um den Nachwuchs erledigt ist. Im Frühlingssonnenschein tummeln sich Zitronenfalter, Tagpfauenauge, Kleiner Fuchs und C-Falter. Rotmilan, Mäusebussard, Buntspecht, Buchfink und Eisvogel zeigen sich uns ebenfalls. Im Lokal werden uns sehr gut zubereitete Forellen serviert, zu der wir einen trockenen Riesling aus der Region Saale-Unstrut genießen.