In Rheinland-Pfalz kam die Saatkrähe lange Zeit nur noch als Wintergast vor. Erst um 2000 siedelten sich einige Brutpaare bei uns an. In Frankenthal gründete sich um 2010 in der Albertstraße die erste Brutkolonie. In den Platanen vor den Wohnblocks bauten die Saatkrähen als Kolonienbrüter zahlreiche Nester. Die Anwohner fühlten sich durch den Vogelgesang direkt vor ihren Fenstern belästigt. Außerdem wurden Autos, die unter den Bäumen zum Parken abgestellt waren, mit einer Kotschicht überzogen. Die Bewohner forderten von der Behörde Abhilfe. Man fand heraus ,dass die Bäume krank seien, und entfernte deshalb ihre Kronen. Dadurch verloren die Saatkrähen diesen Brutplatz. Als Folge entstanden in Frankenthal mehrere kleinere Brutstätten. Am Ostersonntag zählte ich zirka 120 Saatkrähennester auf den alten hohen Platanenbäumen des Frankenthaler Friedhofs. Dass die Vögel ziemlich lautstark, aber keinesfalls melodisch singen, kann selbst ein Natur – und Vogelfreund nicht abstreiten. Ebenfalls unleugbar ist, dass die Vögel ungeniert und rücksichtslos überall ihren Kot absetzen. Der Lärm, und besonders die Verschmutzung der Grabstätten, löst bei vielen Friedhofsbesuchern und Anwohnern nicht unbedingt Wohlgefallen aus, was auch verständlich ist. Für eine verschmutzte Parkbank wird sich auf dem großen Friedhof wohl noch ein anderer Platz finden. Die Bitte an die Frankenthaler Behörden, dem Treiben der Saatkrähen ein Ende zu bereiten, wirken auf mich mittlerweile grotesk. Die Krähen sind in dieser Beziehung einfach erziehungsresistent. Umsiedlungsversuche im Ludwigshafener Ebertpark sind gescheitert. In den Friedhöfen Pfeddersheim und Lambsheim gibt es die gleichen Probleme. In Pfeddersheim konnte man beobachten, dass bei den Trauerfeiern Regenschirme aufgespannt wurden, um die Trauerkleidung vor den Vogelkot zu schützen. Abschuss und Vergiftung sind aus Naturschutzgründen verboten. Vergrämung mit Knallkörper oder Greifvögel haben sich als unwirksam erwiesen, außerdem dürfen geschützte Tiere nicht an ihren Brutstätten gestört werden. Bleiben noch das Entfernen der Baumkronen oder das Fällen der Bäume als wirksame Maßnahmen. Es ist höchst zweifelhaft, dass die Frankenthaler Behörden hier den Stein der Weisen finden werden. Wir Frankenthaler Bürger sollten doch froh sein, dass wir einen so wunderbaren Baumbestand mitten in unserer Stadt haben, der unser Stadtklima begünstigt und uns mit Sauerstoff versorgt. Können unsere Bürger nicht einfach diese nervenden Vögel samt Gesang und Kot dulden? Bei aller Pietät vor den dort Bestatteten glaube ich nicht, dass diese sich in ihrer Totenruhe durch die Saatkrähen gestört fühlen. In unserer Feldflur sind doch fast alle für diese Vögel geeigneten Bäume entfernt worden. Leider musste ich schon oft feststellen, dass sich gerade Angehörige unserer Spezies auf dem Friedhof sehr häufig ungehörig benehmen. Wie das Bild Nr. 8 zeigt, hinterlassen asoziale Menschen hier eine Menge Unrat. Auch direkt vor dem Friedhof wird der Müll auf Parkplätzen einfach abgestellt. Zum Schluss meine Bitte: „Liebe Menschheit, gönnt doch bitte auch den anderen Kreaturen Lebensraum“.