Gestern hat der Landesfachauschuss Feldherpetologie eine Pflegeaktion im Steinbühl bei Orbis im Donnersbergkreis durchgeführt. Es handelt sich bei dem Gelände um einen stillgelegten Steinbruch dessen Umfeld in einer Beweidung mit Auerochsen und Wildpferden strukturiert wird. Am Fuß des ehemaligen Steinbruchs befindet sich ein Gewässer welches ein wertvolles Biotop für Amphibien darstellt. Durch einen zu hohen Besatz mit Fischen (und Krebsen) droht es jedoch seinen Wert für die Amphibienpopulation zu verlieren. In dieser Aktion wurde mittels Elektrofischen ein großer Teil der Fischpopulation lebend abgefangen und in einem Nachbargewässer ausgesetzt. Bereits am Vortag wurde das Gewässer mit Netzten in kleinere Teileinheiten aufgeteilt. Außerdem wurden Reusen zum Fang der hier Gebietsfremd vorkommenden Kamberkrebse im Gewässer ausgebracht. Diese amerikanischen Krebse stellen eine große Gefahr, sowohl für die Amphibienwelt als auch die heimischen Krebsarten dar, die sie verdrängen. Der Bestand scheint aber nicht so hoch zu sein wie befürchtet, da wir insgesamt nur drei Krebse einfangen konnten. Bei der Fischaktion, bei der der niedrige Wasserstand sehr hilfreich war, konnten wir weit über tausend Fische einfangen und in ihr neues Heim verbringen. Zum größten Teil handelte es sich um Rotaugen, gefolgt von Rotfeder, Giebel und Flußbarsch. Während der Aktion in dem Naturidyll konnten wir ab und zu den Ruf vom Uhu hören, während wir von einer Gruppe kreisender Bussarde in großer Höhe beobachtet wurden. Aufgrund des guten Erfolgs konnten wir auf eine weitere Störung des Biotops am Folgetag verzichten und unsere Tätigkeit am späten Nachmittag erschöpft und zufrieden beenden.