November-Exkursion zum Rheindürkheimer Spieß („Hotspot der biologischen Vielfalt“)

Am Freitagmorgen, 07.11.2025, haben wir, Rolf und ich, uns zum Naturschutzgebiet bei Rheindürkheim aufgemacht, das liegt nördlich von Worms, in Rheinnähe. Die Auenlandschaft um den Seegraben dort ist auch regelmäßig Ziel unserer geführten Nabu-Exkursionen, die in der Regel im Frühjahr stattfinden. Jetzt wollten wir uns ein Bild machen, was in der Tierwelt dort im November so los ist.

 

Karte der Seegrabenaue mit Naturschutzgebiet bei Rheindürkheim:

 

Eine kurze Einführung zu dem Gebiet und der Vogelwelt dort kann man diesem Ausschnitt einer der Schautafeln von dort entnehmen:

 

Der 07.11. war ein typischer Novembertag, diesig, dunkel, nasskalt mit gelegentlich etwas Nieselregen, und der erste Eindruck war, dass die Tiere sich genauso wie die Menschen irgendwohin verkrochen hatten. Es wirkte alles zunächst sehr still, leblos und verlassen:

 Gummistiefel-Bedingungen auf den Wegen zum Naturschutzgebiet

 

Im ersten Tümpel, direkt unterhalb der erhöhten Aussichtsplattform, zog nur ein einzelnes Blässhuhn seine Kreise.

Auf dem Weg zu den großen Wasserflächen waren dann beim genauen Hinhören aber schon mehr und mehr verschiedene Vogelstimmen wahrnehmbar und mit der App bestimmbar. Immer zu hören waren Rabenkrähen und Dohlen und die dort verbreiteten verschiedenen Gänsearten (Grau- und Nilgänse). Gelegentlich ließ sich ein Stieglitz, eine Feldlärche und Heckenbraunellen bestimmen. Auch Rotkehlchen waren zu hören und mit dem Fernglas und Spektiv zu sehen, genauso wie ein Bergpieper von dem Rolf diese Aufnahme gelang, als der Vogel sich im Feld niederließ:

 

Auf den großen Wasserflächen waren dann doch zahlreiche Schwimmvögel verschiedener Art versammelt. Viele allerdings im Ruhemodus, praktisch regungslos, den Schnabel im Gefieder abgelegt, sich treiben lassend und nur gelegentlich mit kleinen Korrektur-Paddelschlägen die Treibrichtung kontrollierend.

Dann tauchte eine Nutria in der Mitte des Sees auf und schwamm quer durch, was die anderen Wasservögel aber kaum beachteten:

 

Auf der großen Wasserfläche eine von mehreren Schnatterenten:

 

Ein Löffelentenpaar:

 

Drei Reiher waren unterwegs, als wir da waren, zwei Graureiher und ein Silberreiher, wie ich mich erinnere, teilweise in den benachbarten Feldern und teilweise im Wasser watend. Allzu viele Fische schienen nicht im Wasser gewesen zu sein, jedenfalls haben wir keine größeren Fangaktivitäten der Reiher beobachten können:

 

Dass es sich bei diesen Kameraden um Stare handelt, war im Spektiv gar nicht so eindeutig zu erkennen. Auf diesem wunderbar scharfen Foto ist es klar zu sehen:

 

Ab und zu wurde die Stille im Gelände durch auffliegende Schwärme von Vögeln unterbrochen, Graugänse, Nilgänse und andere Arten, die wir nicht sicher identifizieren konnten. Bei den Gänsen konnte man in der Stille gut die Schwingengeräusche und die Schnatter-Kommunikation verfolgen und es wurde kurz mal richtig lebendig in der November-Öde. Das hier war ein Schwarm von Nilgänsen:

 

Zum Schluss unserer drei Stunden Freitagsmorgen-Tour hat Rolf noch zwei Highlight-Entdeckungen und Aufnahmen gemacht.

Zuerst eine einzelne Uferschnepfe, und zwar dort, wo es sich für ein Tier mit so einem Namen gehört, also am Ufer. Sie ließ uns bis auf vielleicht 80 Metern an sich ran, flog dann weg und zeigte dabei ihr schönes und prägnantes Muster in den Schwingen, was man aber nur im Flug sehen kann. Später konnten wir sie noch einmal an einer anderen Uferstelle beobachten und auffliegen sehen:

 

Und schließlich auf unserem Weg zurück zum Parkplatz, recht weit entfernt am gegenüberliegenden Ufer, hatte sich kurz ein Eisvogel auf einem Brombeerzweig niedergelassen:

 

Drei Tage später war Rolf nochmal allein in dem Gebiet unterwegs und hat davon die folgenden weiteren schönen Aufnahmen mitgebracht.

In einem Strauch eine ganze Gruppe von Grauammern:

 

Eines von den Galloway-Rindern, die für die Landschaftspflege am Seegraben sorgen (Dieses hier war wohl zuletzt bis hinter beide Ohren im Futterstroh eingetaucht):

 

Nochmal ein Eisvogel. Ob es der gleiche wie am Freitag war? Hier bei dieser Aufnahme von der Seite sieht man jetzt auch die prachtvolle blaue Färbung:

 

Und schließlich noch ein Turmfalke, der etwas skeptisch in die Kamera schaut (Vor dem hellen Hintergrund sind die Umrisse des Tieres und der Äste auf dem Foto sehr schön freigestellt):

 

Wer sich für dieses außergewöhnliche Naturschutzgebiet interessiert und an einer geführten Begehung teilnehmen will, kann dies am 26.04.2026 tun. Dann ist die nächste Exkursion des Nabu-Frankenthal dorthin angesetzt (siehe Termine).

 

Fotos: Rolf Straßburger

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