Heute hatten wir unseren zweiten Pflegeeinsatz in dieser Saison: Unser Pflegepachtgrundstück am Scherrschen Weiher im Kleinen Wald in Frankenthal. Das Grundstück muss mindestens einmal jährlich von übermäßigem Bewuchs befreit werden, damit die Frischluftzufuhr zum Weiher gegeben ist, und damit das Gelände vor dem Weiher nicht vollständig verbuscht.
Als wir um 10:30 Uhr vor Ort angefangen haben, war vom Weg aus nichts vom Weiher zu sehen, weil zwischen Weg und Weiher alles hoch von Sträuchern, Brombeeren und Schilf zugewachsen war.
Mit Heckenschere, Freischneider und Kettensäge haben wir Schneisen oben vom Weg den Hang hinunter bis zum Weiher geschaffen, den Streifen vor und hinter dem Zaun geputzt und eine Reihe von größeren Sträuchern mit über die Jahre dicker gewordenen Ästen entfernt.
Mitgemacht haben Melanie, Rolf, Manfred, Bettina (heute zum ersten Mal neu dabei, was uns sehr gefreut hat) und ich.
Es war heute anstrengend, hat aber auch wieder viel Spaß gemacht. Und es war erfolgreich. Der Weiher bekommt jetzt wieder deutlich besser Luft, und gleichzeitig ist noch genug stehengeblieben – wie wir meinen – , damit die Tierwelt Schutz und Deckung findet. Wir waren am Ende jedenfalls sehr zufrieden mit unserem Werk.
Unsere Gruppe bei der Pause und das Ergebnis am Ende unseres Einsatzes ist auf den folgenden Fotos zu sehen.
Am Freitagmorgen, 07.11.2025, haben wir, Rolf und ich, uns zum Naturschutzgebiet bei Rheindürkheim aufgemacht, das liegt nördlich von Worms, in Rheinnähe. Die Auenlandschaft um den Seegraben dort ist auch regelmäßig Ziel unserer geführten Nabu-Exkursionen, die in der Regel im Frühjahr stattfinden. Jetzt wollten wir uns ein Bild machen, was in der Tierwelt dort im November so los ist.
Karte der Seegrabenaue mit Naturschutzgebiet bei Rheindürkheim:
Eine kurze Einführung zu dem Gebiet und der Vogelwelt dort kann man diesem Ausschnitt einer der Schautafeln von dort entnehmen:
Der 07.11. war ein typischer Novembertag, diesig, dunkel, nasskalt mit gelegentlich etwas Nieselregen, und der erste Eindruck war, dass die Tiere sich genauso wie die Menschen irgendwohin verkrochen hatten. Es wirkte alles zunächst sehr still, leblos und verlassen:
Gummistiefel-Bedingungen auf den Wegen zum Naturschutzgebiet
Im ersten Tümpel, direkt unterhalb der erhöhten Aussichtsplattform, zog nur ein einzelnes Blässhuhn seine Kreise.
Auf dem Weg zu den großen Wasserflächen waren dann beim genauen Hinhören aber schon mehr und mehr verschiedene Vogelstimmen wahrnehmbar und mit der App bestimmbar. Immer zu hören waren Rabenkrähen und Dohlen und die dort verbreiteten verschiedenen Gänsearten (Grau- und Nilgänse). Gelegentlich ließ sich ein Stieglitz, eine Feldlärche und Heckenbraunellen bestimmen. Auch Rotkehlchen waren zu hören und mit dem Fernglas und Spektiv zu sehen, genauso wie ein Bergpieper von dem Rolf diese Aufnahme gelang, als der Vogel sich im Feld niederließ:
Auf den großen Wasserflächen waren dann doch zahlreiche Schwimmvögel verschiedener Art versammelt. Viele allerdings im Ruhemodus, praktisch regungslos, den Schnabel im Gefieder abgelegt, sich treiben lassend und nur gelegentlich mit kleinen Korrektur-Paddelschlägen die Treibrichtung kontrollierend.
Dann tauchte eine Nutria in der Mitte des Sees auf und schwamm quer durch, was die anderen Wasservögel aber kaum beachteten:
Auf der großen Wasserfläche eine von mehreren Schnatterenten:
Ein Löffelentenpaar:
Drei Reiher waren unterwegs, als wir da waren, zwei Graureiher und ein Silberreiher, wie ich mich erinnere, teilweise in den benachbarten Feldern und teilweise im Wasser watend. Allzu viele Fische schienen nicht im Wasser gewesen zu sein, jedenfalls haben wir keine größeren Fangaktivitäten der Reiher beobachten können:
Dass es sich bei diesen Kameraden um Stare handelt, war im Spektiv gar nicht so eindeutig zu erkennen. Auf diesem wunderbar scharfen Foto ist es klar zu sehen:
Ab und zu wurde die Stille im Gelände durch auffliegende Schwärme von Vögeln unterbrochen, Graugänse, Nilgänse und andere Arten, die wir nicht sicher identifizieren konnten. Bei den Gänsen konnte man in der Stille gut die Schwingengeräusche und die Schnatter-Kommunikation verfolgen und es wurde kurz mal richtig lebendig in der November-Öde. Das hier war ein Schwarm von Nilgänsen:
Zum Schluss unserer drei Stunden Freitagsmorgen-Tour hat Rolf noch zwei Highlight-Entdeckungen und Aufnahmen gemacht.
Zuerst eine einzelne Uferschnepfe, und zwar dort, wo es sich für ein Tier mit so einem Namen gehört, also am Ufer. Sie ließ uns bis auf vielleicht 80 Metern an sich ran, flog dann weg und zeigte dabei ihr schönes und prägnantes Muster in den Schwingen, was man aber nur im Flug sehen kann. Später konnten wir sie noch einmal an einer anderen Uferstelle beobachten und auffliegen sehen:
Und schließlich auf unserem Weg zurück zum Parkplatz, recht weit entfernt am gegenüberliegenden Ufer, hatte sich kurz ein Eisvogel auf einem Brombeerzweig niedergelassen:
Drei Tage später war Rolf nochmal allein in dem Gebiet unterwegs und hat davon die folgenden weiteren schönen Aufnahmen mitgebracht.
In einem Strauch eine ganze Gruppe von Grauammern:
Eines von den Galloway-Rindern, die für die Landschaftspflege am Seegraben sorgen (Dieses hier war wohl zuletzt bis hinter beide Ohren im Futterstroh eingetaucht):
Nochmal ein Eisvogel. Ob es der gleiche wie am Freitag war? Hier bei dieser Aufnahme von der Seite sieht man jetzt auch die prachtvolle blaue Färbung:
Und schließlich noch ein Turmfalke, der etwas skeptisch in die Kamera schaut (Vor dem hellen Hintergrund sind die Umrisse des Tieres und der Äste auf dem Foto sehr schön freigestellt):
Wer sich für dieses außergewöhnliche Naturschutzgebiet interessiert und an einer geführten Begehung teilnehmen will, kann dies am 26.04.2026 tun. Dann ist die nächste Exkursion des Nabu-Frankenthal dorthin angesetzt (siehe Termine).
Die Termine für unsere Veranstaltungen in 2026 sind ab sofort auf unserer Homepage und hier abrufbar. Wir freuen uns über eine rege Teilnahme an unseren Veranstaltungen.
Heute haben wir die Wintersaison 2025/26 für die Pflege unserer Grundstücke eingeläutet, und zwar mit der Pflaumenwiese bei Freinsheim. So sieht die Pflaumenwiese jetzt aus (ich finde sie sehr schön):
Zu dritt haben wir uns rund vier Stunden auf dem Gelände ausgetobt und vergnügt. Es war ein ruhiger, milder, etwas dunkler und nur leicht feuchter, sehr schöner Novembertag.
Unsere zwei Baumreihen dort sind jetzt etwas freigestellt und zugänglich gemacht, wir haben aber auch noch reichlich Streifen mit halbhohem Gras und Pflanzen stehen lassen, damit die Tierwelt auch noch was zum Unterschlüpfen und zum Futtern hat. Auch den – sonst in Naturschützerkreisen nicht gut gelittenen – Kirschlorbeerstrauch haben wir stehen lassen; Manfred hat unter seinen Zweigen eine einladende Höhle für Tiere entdeckt (wer da wohl immer hinkommt?). Ich finde ja sowieso, dass man mit den sogenannten „invasiven Arten“ nicht so gnadenlos umgehen sollte.
Manfred und ich, wir haben wie üblich das Grobe erledigt (Freischneider und Mäher), Monika hat die von ihr angelegte Vogelschutzhecke versorgt und die Feinarbeiten an den Bäumen gemacht (und uns mit leckeren belegten Brötchen und mit Kuchen und Getränken versorgt).
Dieser Baum ist uns noch besonders aufgefallen, mit den zwei fast völlig „abgenagten“ Ästen, vom Boden bis in drei Meter Höhe. Merkwürdigerweise sind auch nur zwei Äste „abgenagt“, und die anderen völlig intakt:
Welcher Zwei- oder Vierbeiner macht so was? Gibt es Giraffen in Freinsheim?
Vermutlich handelt es sich aber doch nur um einen schnöden Pilz. Wie ernüchternd!
Zum ersten Mal konnte ich heute auch die jetzt fertiggestellte Schachtabdeckung unseres kürzlich auf der Pflaumenwiese neu angelegten Brunnens bewundern. So sieht das jetzt aus:
Der Brunnen soll uns auf der Pflaumenwiese mit Wasser versorgen und ist auch Bestandteil eines Bewässerungsprojektes, das wir zusammen mit der Technischen Universität Kaiserslautern-Landau dieses Jahr gestartet haben.