Im September wurden wir von einer engagierten Hausgemeinschaft in Bobenheim-Roxheim kontaktiert. Die Bewohner:innen wollten aktiv etwas für den Schutz von Fledermäusen und Vögeln tun – und baten uns um Unterstützung und fachlichen Rat.
Bei einem Vor-Ort-Termin konnten wir verschiedene Fragen klären:
Können Fledermauskästen am Dach angebracht werden? Leider nein – das Dach bietet keinerlei Schatten, wodurch es dort viel zu heiß für die Tiere wäre.
Welche Kästen eignen sich für das Gelände? Wir haben passende Modelle empfohlen, die für den Standort geeignet sind, und Tipps zur idealen Platzierung gegeben.
In welche Himmelsrichtung sollten die Kästen ausgerichtet sein? Auch hierzu konnten wir konkrete Hinweise geben, damit sich die Fledermäuse möglichst wohlfühlen.
Zusätzlich haben wir angeregt, gezielt Pflanzen zu setzen, die nachtaktive Insekten wie Nachtfalter anziehen – denn diese dienen den Fledermäusen als wichtige Nahrungsquelle.
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Geduld: Es kann mehrere Jahre dauern, bis die Tiere neue Quartiere annehmen. Doch mit etwas Ausdauer und Beobachtungslust wird das Projekt langfristig sicher erfolgreich.
Zum Abschluss konnten wir der Hausgemeinschaft noch eine Infobroschüre mitgeben – für alle, die noch tiefer in die Welt der Fledermäuse eintauchen möchten.
Am Wochenende vom 06. bis zum 07. September beim Bauern- und Kunsthandwerkermarkt in der Frankenthaler Innenstadt waren wir mit unserem großen Infostand in bester Lage auf dem Rathausplatz mittendrin dabei. Nach dem Startschuss durch die Eröffnungsrede von Bürgermeister Knöppel am Samstag um 11 Uhr füllten sich die Straßen und Plätze schnell; an beiden Tagen herrschte bei bestem Wetter reges Treiben an unserem Stand und um uns herum.
Das Thema Stadtklima/Stadtgrün ist für uns und für die Stadt top aktuell und wird zurzeit vielfältig diskutiert. Dazu wollten wir dieses Mal unbedingt einige zentrale Ideen in ansprechender und unübersehbarer Form an unserem Stand präsentieren. Melanie hatte deshalb zwei große Foto-Banner entworfen und organisiert und auch die Gehwegaufsteller neu bestückt, und zwar mit großen Bildern und Texten zum Thema. Nachdem wir auf dem Stand zum ersten Mal das Ergebnis in Originalgröße begutachten konnten, waren wir alle sehr angetan. Das eine Banner hat die Überschrift „Leben in Frankenthal – Vielfältig und schön!“ und zeigt Fotos von der interessanten Tier- und Pflanzenwelt in und um Frankenthal. Das andere Banner hat die Überschrift „Frankenthal – mehr Natur in die Stadt“ und stellt Fotos gegenüber von aktuellen eher lebensfeindlichen Frankenthaler Straßen und den gleichen Straßen nach einer Begrünung (von Manfred Computer-modelliert) durch Bäume und Pflanzen, die die Aufenthaltsqualität für Mensch und Tier offensichtlich stark verbessern. Unsere großformatigen Info-Mittel waren echte Hingucker und haben sicher dazu beigetragen, dass die RHEINPFALZ danach auch berichtete „… der NABU informiert über Tierwelt und Bäume und zeigt Begrünungskonzepte …“.
Die Gespräche am Stand waren bunt gemischt. Einige Besucher kommen mit Fachfragen (Welche Pflanzen auf dem Balkon sind gut für Insekten? Welches Vogelhaus ist geeignet und wie hänge ich es auf? Wie kann ich den Igel im Garten unterstützen?). Andere freuen sich einfach, ihre schönen Erlebnisse mit Tieren und Pflanzen in ihrer heimischen Umgebung mit anderen Naturfreunden teilen zu können.
Sehr wertvoll und nett war wieder die Beteiligung und Unterstützung durch unsere Profi-NABU-Kolleginnen Carmen und Cornelia von der NABU-Regionalstelle Süd, die auf jede Natur-Frage eine fachkundige Antwort wissen und von denen man immer was lernen kann.
In der Ecke für Kinder und Jugendliche, von Melanie und Simon von unserer NAJU-Gruppe eingerichtet und betreut, konnten Kinder große Modelle von bekannten Insekten in ihren verschiedenen Lebensphasen in die Hand nehmen und sich erklären lassen.
Die selbstgemachte Marmelade von Obst von unseren Streuobstwiesen (Apfel, Birne, Pfirsich) war der Renner unserer Verkaufsartikel. Monika hat die über 40 großen Gläser nicht nur selbst eingemacht, sondern hatte auch vorher (seit vielen Jahren) auf unseren Streuobstwiesen die Bäume gepflegt, jetzt die Früchte geerntet und zum Schluss die Marmelade selbst verkauft. Und die schmeckt wirklich ausgezeichnet. Vielen Dank Monika!
Von den 10 angebotenen Vogelhäusern sind alle bis auf eines weggegangen. Nur die sehr schön gearbeiteten Insektenhotels sind ein Ladenhüter (sie kosten aber auch 30€). Ich habe mir dann selbst eines gekauft und werde versuchen, das auf einer unserer Wiesen in Gang zu bringen.
In der Nachbesprechung zu unserem Bauernmarkt-Auftritt waren wir uns einig: Es hat Spaß gemacht, wir hatten ein gutes Team, die Aufgaben waren sinnvoll verteilt, und der Stand hat uns und unseren NABU mit unseren Zielen vorangebracht.