Jahreshauptversammlung 2019

Am 23.03.2019 fand im Ökumenischen Gemeindezentrum Pilgerpfad die diesjährige Jahreshauptversammlung des NABU Frankenthal statt. Insgesamt waren 26 Teilnehmer anwesend, davon 24 stimmberechtigte Mitglieder.


Bericht des Vorstandes

Der erste Tagesordnungspunkt war der Tätigkeitsbericht für das Jahr 2018. Der 1. Vorsitzende Manfred Becker berichtete hier über die Aktivitäten des vergangenen Jahres. Er dankte als erstes:

  • Frau Hornig, die die Georg-Hornig-Gedächtnisstiftung zu Gunsten des NABU Frankenthal gegründet hat,
  • Herrn Dr. Maurer, der anlässlich seines Geburtstages zu Spenden für den NABU Frankenthal aufgerufen hat,
  • den Stadtwerken Frankenthal, für eine Spende
  • dem Dekanat Frankenthal, welches die Kollekte des Schöpfungsgottesdienstes zugunsten des NABU Frankenthals sammelte, und
  • der Stadt Frankenthal, für die sehr gute Zusammenarbeit.

Der Mitgliederstand hat sich von 842 auf über 1.200 erhöht.

Der NABU Frankenthal hat, mit Mitteln der Georg-Hornig-Gedächtnisstiftung, ein neues Grundstück gekauft und einen Beobachtungsstand für die Bienenfresser errichtet.

Im vergangenen Jahr gab es viel Zusammenarbeit mit dem Dekanat Frankenthal. So wurde ein Konfirmandentag zum Thema Apfel durchgeführt, es gab eine Beteiligung des NABU beim Schöpfungsgottesdienst auf dem Rathaus und außerdem wurde Manfred Becker zum Umweltbeauftragten des Dekanats gewählt.

Es gab viele Pflegeeinsätze auf den verschiedenen Grundstücken. Explizit erwähnt wurde eine Baumpflanzaktion, die neue Mähtechnik, diese wurde so konzipiert, dass wir Bodenbrüter nicht gefährden, aber trotzdem die Baumpflege und Ernte gut möglich sind. Aus der Pflaumenernte wurde dieses Jahr erstmals Schnaps gebrannt. Auf Grund der geringen Menge an Pflaumen, gab es allerdings nur 10 Liter Schnaps.

In Weisenheim am Sand wurde, in direkter Nachbarschaft zu einem unserer Grundstücke, ein Pferdehof errichtet. Dieser ist, aus unserer Sicht, nicht förderlich für das Vogelschutzgebiet und wir unterstützen die Gegner dieses Betriebs.

Auch der Teich im Friedhof wurde gepflegt, hierbei wurde ein großer Teil des Schilfaufwuchses entfernt, damit der Teich nicht verlandet.

Im Jahr 2018 gab es sechs Exkursionen, einen Vortrag zum Vogel des Jahres, eine Aktion zum Bau von Fledermauskästen im Rahmen der Batnight und die Teilnahme am Frankenthaler Bauernmarkt mit einem Informationsstand.

In Vertretung für Jörn Weiß, der aus beruflichen Gründen nicht anwesend sein konnte, berichtet Manfred Becker auch über den AK Bienenfresser. Der Bestand an Brutpaaren in der Grube ist im Jahr 2018 um knapp 30% geschrumpft. Der schon erwähnte Stand für Besucher, wurde sehr gut angenommen und wird auch von viel überregionalem, ja sogar internationalem, Publikum besucht.

Heiko Weisgerber berichtet über den Arbeitskreis Werbung und die Servicestelle. Dieser hat wieder einen Flyer für die Veranstaltungen im 4-Farb Druck hergestellt, um breitflächig Werbung für unsere Veranstaltungen durchzuführen. Für den Bauernmarkt, hat sich das Konzept mit einem für Interessenten begehbaren Ausstellungspavillion bewährt. Des Weiteren kümmert sich der Arbeitskreis um den Internetauftritt und die Kommunikation zu den Mitgliedern.

Für den Arbeitskreis Nistkästen berichtet Monika Kröber. Aktuell betreut der NABU 170 Nistkästen für Kleinvögel, 25 Fledermauskästen und 18 Steinkauzröhren. Neben der Reinigung und ggf. notwendigen Reparaturen, führt der Arbeitskreis auch eine Statistik über die Nutzung der Nistkästen. Es werden weitere Aktive gesucht, die sich für die Vogelwelt engagieren möchten.

Ebenfalls im Jahr 2018 wurde eine Untersuchung der Isenach durchgeführt, um festzustellen, ob der Kalikokrebs hier auftritt. Der Kalikokrebs ist eine Krebsart die in Kanada heimisch ist und hier eingeschleppt worden ist. Da er in unserer Region wenige natürliche Feinde hat, kann er unseren Gewässern einen sehr großen Schaden zuführen. Kalikokrebse sind selbst immun gegen die Krebspest, können aber als Überträger unsere einheimischen Krebsarten infizieren. Der NABU konnte im Rahmen der Aktion keine Kalikokrebse nachweisen.

Moni Hahn berichtet über den Arbeitskreis Eulen und Greifvögel. Leider gab es bei den Steinkäuzen wieder keinen Bruterfolg. Zusätzlich zu den 18 Steinkauzröhren wurden noch fünf weitere im Gebiet Bobenheim-Roxheim aufgehängt.

Reinhard Staudinger berichtet für den Arbeitskreis Herpetofauna über das Projekt Belchgraben / Römig. Dies ist ein Ausgleichprojekt für die Gewerbeansiedlung am Römig. Erfreulicherweise haben sich in diesem Gebiet schon Wechselkröten und Wasserfrösche angesiedelt. Auf den Kiesflächen konnte eine Flußregenpfeifer Brut nachgewiesen werden. Im Industriegebiet Nord in der Nähe des Krankenhauses wurden alte Baumstämme entfernt, welche von Mauereidechsen als Habitat genutzt wurden. Nach Rücksprache mit der Stadt Frankenthal wurde als Alternative Kieshaufen angelegt und in der Folge konnten wieder Eidechsen nachgewiesen werden. Die Trockenmauer auf unserem Grundstück in Weisenheim am Sand wurde zwischenzeitlich ebenfalls von Mauereidechsen angenommen. In der Nähe unserer Pflaumenwiese, gibt es eine Gabione an welcher Zaun- und Mauereidechsen zusammen leben. Für das Wiederansiedlungsprojekt für die Sumpfschildkröten sucht Walter Gramlich vom NABU Heidewald einen Nachfolger, hier will sich die NAJU Frankenthal zusammen mit dem Arbeitskreis einbringen.

Für den Arbeitskreis Fledermaus berichtet Evelyn Lepique. In der Heilig-Kreuz-Kirche in Mörsch, gibt es eine Fledermauskolonie, aber man konnte wieder keine Fledermäuse sehen, sondern nur über deren Kot die Existenz nachweisen. Besonderes Highlight war die Aktion Fledermauskästen bauen für Familien, welches im Rahmen der Batnight durchgeführt worden ist.

Manfred Becker berichtete über die Klostergärten. Das Gelände wird von der Stadt Frankenthal nicht mehr für Wohnungsbau vorgesehen. Es fanden schon erste Pflegemaßnahmen und eine Baumpflanzung statt.

Der NABU Frankenthal hat eine Kindertagesstätte bei der Anlage einer Schmetterlingswiese unterstützt.

Gegen die Hotelbaupläne auf der Scharrau am Silbersee, unterstützt der NABU den BUND bei der Klage gegen den Bebauungsplan. Hierzu hat sich der NABU Frankenthal
unter anderem mit Mitteln der Georg-Hornig-Gedächtnisstiftung hälftig an den Kosten eines Gutachtens beteiligt.

Gegen einen Tretbootverleih am Roxheimer Altrhein hat sich der NABU ebenfalls eingesetzt und aktuell hat der Gemeinderat seinen Antrag für einen Tretbootverleih zurückgezogen.

Elias Benz berichtet von den Aktivitäten der NAJU Frankenthal. Die NAJU hat auf dem Hauptfriedhof Wildtulpen gepflanzt, diese Aktion wurde von Hermann Deichfuß ins Leben gerufen. Auch in letzten Jahr gab es wieder eine Zeltfreizeit in Waldhambach, bei der zehn Teilnehmer dabei waren. Des Weiteren wurden Steinkauzröhren und der Lebensbaum repariert. Die NAJU Mitglieder sind zwischen 11 und 21 Jahren alt.


Kassenbericht für das Geschäftsjahr 2018

Björn Baumann berichtete über das abgelaufene Geschäftsjahr. Sehr erfreulich waren die hohen Spendeneingänge. Er dankt insbesondere für die Spenden, die dem NABU Frankenthal, im Rahmen einer Spendenaktion von Herrn Dr. Maurer anlässlich seines Geburtstages, der Weihnachtsspende der Stadtwerke Frankenthal und der Spende des Dekanats Frankenthal anlässlich des Schöpfungsgottesdienstes, zugeflossen sind.


Bericht der Kassenprüfer

Elisabeth Maurer berichtet von der Kassenprüfung, bei der keine Unstimmigkeiten festgestellt worden sind. Bei der Kassenprüfung wurden die einzelnen Buchungsposten überprüft und mit den Belegen abgeglichen. Elisabeth Maurer beantragt die Entlastung des Vorstands.


Entlastung des Vorstandes

Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.


Wahl der Kassenprüfer für das Geschäftsjahr 2019

Für das neue Geschäftsjahr 2019 wurden Klaus Bamberger (einstimmig, bei einer Enthaltung) und Dieter Vohmann (einstimmig bei zwei Enthaltungen) von der Versammlung gewählt. Beide haben die Wahl angenommen.


Ziele für das Jahr 2019

  • Pflege der Grundstücke, hierzu findet am 28.02.2019 auch ein Kurs zum richtigen Baumschnitt statt.
  • Obsternte und Verwertung
  • Aufräumarbeiten in den Klostergärten
  • Teichpflege im Hauptfriedhof
  • Verlegung einer Wasserleitung zum Befüllen des Teichs auf dem Hauptfriedhof
  • Betreuung der Nistkästen
  • Durchführung von Exkursionen
  • Teilnahme am Frankenthaler Bauernmarkt
  • NAJU Zeltlager
  • NAJU Sommer-Kinderakademie (8 bis 11 Jährige)
  • Pflege der Nistkästen
  • Vernetzung mit den Steinkauzvorkommen in Worms und Bad Dürkheim
  • Suche nach Unterstellmöglichkeiten für größere Geräte
  • Im Rahmen unserer Überlegungen zur Inklusion, bieten wir für unsere Veranstaltungen auch Unterstützungen an
  • Einflussnahme auf die Gestaltung der Renaturierung Belchgraben und Monitoring
  • Beobachtung der Ausbreitung der Mauereidechse
  • Erfolgskontrolle bei den Vorjahresprojekten
  • Einbringung bei Stellungnahmen
  • Kämpfen gegen Projekte, die aus unserer Sicht nicht mit dem Naturschutz zu vereinbaren sind, wie z.B. Hotelbau Scharrau, Pferdehof


Aussprache und Verschiedenes

Carlo von Opel fordert, dass die Flächen, welche bei der Renaturierung von Altrheinbach und Isenach entstanden sind, zum Schutz der Bodenbrüter, Hasen, Igel und weiteren heimischen Tieren genutzt und hergerichtet werden. Hierzu sollten auch Schilder aufgestellt werden, wie z.B. „Betreten der Wiese verboten“ und „Hunde an kurzer Leine führen“.

Carlo von Opel fordert, dass die Verwaltung veranlasst wird, beim Mähen eine Mindesthöhe von 4 cm einzuhalten.


Update vom 24.02.2019

Monika Kröber hat mir freundlicherweise noch die folgenden Bilder zur Verfügung gestellt, um diese zu diesem Beitrag hinzuzufügen.

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