Bienenfresser und Russischer Bär

Am Montagmorgen bei gutem Licht und Sonnenschein, fahre ich zur Sandgrube Gerolsheim. Dort angekommen, höre ich sogleich die prüt-prüt – Rufe der Bienenfresser sowie des tiefe turr-turr – Gegurre der Turteltauben. Am Ostrand der Sandgrube stelle ich mein Spektiv auf und mache es mir bequem. Sowohl einzelne als auch kleinere Trupps der bunten Vögel fliegen rufend umher. Die Brut- und Aufzuchtzeit der Bienenfresser scheint vorbei zu sein, denn in den zwei Stunden Beobachtungszeit habe ich keine Futterübergabe an Jungvögel beobachtet. Erjagte Beute wird vom Jäger selbst verzehrt. Mir fällt auf, dass die Bienenfresser sich zur Rast stets so setzen, dass sie immer etwas Sichtdeckung haben. In der Balzzeit konnte ich oft freisitzende Exemplare beobachten. Hat noch jemand diese Beobachtung gemacht und kann das eventuell bestätigen? Ein Mäusebussard hat sich ein Transportband als Ansitz erkoren und schaut geduldig nach Beute aus. Selbst als zwei weitere Bussarde rufend über das Grubengelände kreisen, schaut er nur interessiert nach oben. Uferschwalben fliegen pfeilgeschwind an mir vorbei. Einige Blau- und Kohlmeisen steuern immer wieder Bruthöhlen der Bienenfresser an und schlüpfen kurz in die Höhlen. Ob sie dort wohl Insekten finden? Auffallend viele Bluthänflinge fliegen im Schwarm, dem sich auch einige Stieglitze angeschlossen haben, durch das Grubengelände. Dabei lässt sich der Vogelschwarm bevorzugt an Disteln nieder, um deren Samenstände zu plündern. Leider gelingen mir keine vorzeigbaren Bilder der Bluthänflinge, da die Entfernung zwischen mir und den kleinen Vögeln zu groß ist. Nur ein besonders zutraulicher Stieglitz nähert sich mir. Auf der schilfbestandenen Wasserfläche schwimmen einige streitlustige Blesshühner. Beim Verlassen meines Beobachtungspostens fällt mir ein fliegender leuchtend roter Schmetterling auf. Nachdem sich dieser an eine Distelblüte setzt, kann ich den Falter als Russischer Bär bestimmen. Allerdings verdecken seine schwarzweißen Vorderflügel nun die leuchtend roten Hinterflügel. Sollte der Russische Bär Eier ablegen wollen, so wachsen hier genug Brennnesseln und Brombeeren, und seinen Raupen wird es nicht an Futter mangeln.

Nachtreiher am Roxheimer Altrhein

Gestern waren Manfred,Monika und ich am Roxheimer Altrhein um uns zusammen mit Vertretern des Naturschutz- und Heimatpflegevereins zu treffen. Grund dafür sind die Planungen der Gemeindeverwaltung Bobenheim-Roxheim auf dem Altrhein einen Tretbootverleih einzurichten. Im Laufe der Begehung haben wir einen Fotografen getroffen der uns gebeten hat einen Vogel zu identifizieren, welchen er kurz zuvor am Rande des NSG abgelichtet hatte. Voller Freude haben wir dabei festgestellt das es sich bei der abgelichteten Art um einen juvenilen NACHTREIHER handelt. Es wurde damit wieder einmal belegt welche Bedeutung das Gebiet für verschiedenste Vogelarten hat und mit den geplanten Vorhaben sicher sehr stark an Attraktivität für die Vogelwelt verlieren würde. DIes gilt es zu verhindern.


Foto: Waldemar Eibel