Unbekannter Besucher in unserer Wohnung

Am Samstag den 25. August entdeckte meine Frau in unserem Wohnzimmer ein zirka 20 mm großes Insekt mit langen Fühlern. Der hintere Oberkörper des Tieres war mit drüsigen, warzenförmigen Erhebungen bedeckt. Mit seinen sechs langen, kräftigen Beinen krabbelte es behände auf dem Parkettfußboden umher, so dass ich Mühe hatte, Fotos, die für eine Bestimmung brauchbar sind, zu machen. Als ich mit dem Fotoapparat nahe an das Insekt herankam, bemerkte ich einen leicht aromatischen Geruch, den das Insekt offenbar verströmte. Vorerst bestimmte ich das Tierchen als Wanze und aufgrund seiner Körperform als Langwanze. Meine Recherche im Internet waren erfolglos. Keines der angebotenen Bilder wollte so recht zu unseren Fund passen. Hilfesuchend wandte ich mich deshalb an einige Insektenkenner.                 Herr Dr. Frank Wieland vom Pfalzmuseum für Naturkunde Dad Dürkheim teilte uns mit, dass wir eine Amerikanische  Kiefern- oder Zapfenwanze (Leptoglossus occiidentalis)   im Jugendstadium gefunden hätten. Wenn Sie mein Foto vom ausgewachsenen Insekt und das vom Insekt im Jugendstadium vergleichen, werden Sie verstehen, weshalb meine Suche im Internet erfolglos war.  Herr Dr. Frank Wieland überließ mir freundlicherweise seinen Aufsatz über Leptoglossus occidentalis, der im Pollichia Kurier (Jahrgang 31 Heft 1 2015) erschien. In diesem Aufsatz schreiben Dr. Wieland und Julia Goldberg unter anderem:                                                                                                    1999 erste Funde in Europa.   2014 Meldeaufruf zu diesem Insekt.   Kiefernwanze, sucht in der kalten Jahreszeit gerne Unterschlupf in menschlicher Behausung.    

Überwintert als adultes Tier.   Neozoen, eingeschleppt aus Amerika.                         2006 Erstmeldung Deutschland.   2008 Erstmeldung Mainz.    Im Frühjahr legen die Weibchen etwa 80 Eier an Nadeln der Bäume ab.   Die frisch geschlüpften  Nymphen saugen an den Nadeln und am jungen Zapfengewebe.    Diese Wanze durchläuft fünf Jugendstadien, bevor sie sich zur Reife häutet.    Für Menschen sind diese Wanzen ungefährlich.    Sie besitzen wie alle Wanzen Drüsen, mit denen sie Duftstoffe abgeben können, die nach einer Mischung aus Nadelbaum und Apfel riechen.                                 Im Dezember 2012 fanden wir schon einmal, ebenfalls in unserer Wohnung, ein  Exemplar, das allerdings ausgewachsen war, der Amerikanischen Kiefernwanze. Damals konnte Herr Dr. Oliver Röller unseren Fund bestimmen.

 

 

Mit Familien Fledermauskästen bauen

Heute, am 25.08.2018 haben wir im Rahmen der Bat-Night die Aktion „Mit Familien Fledermauskästen bauen“ angeboten.
Nachdem wir, bis gestern von zwei Anmeldungen, ausgegangen sind, waren wir doch freudig überrascht, dass sich dann gestern und heute noch Familien angemeldet haben.
Fleißig haben die Kinder mitgeschraubt, geschliffen, bzw. die Fledermäuse aufgemalt. Die Abschlussarbeiten haben dann überwiegend die Eltern übernommen, um noch einen kompletten Kasten mit nach Hause nehmen zu können.
Insgesamt wurden von 6 Familien 9 Fledermauskästen gebaut.
Außerdem haben andere die Gelegenheit genutzt, sich Informationen über Fledermauskästen, bzw. deren Beschaffung zu erfragen.

Hinweis zum Datenschutz: Die Teilnehmenden haben vorher schriftlich ihr Einverständnis dokumentiert, dass sie

fotografiert und ihre Fotos hier gezeigt werden dürfen.

Gallische Feldwespe (Polistes domila) Juli 2018

Bei einem Spaziergang in Bad Aibling in Oberbayern sahen wir an einem Nebentor der dortigen Wendelsteinklinik mehrere Wespen umherfliegen. Das Tor ist aus stählernem, verzinkten Vierkantrohr errichtet. Das  Rohr weist, konstruktionsbedingt, mehrere etwa 8 mm große Bohrungen auf. Wir sahen, dass eine Wespe eines der Löcher anflog, um in den Hohlraum des Vierkantrohres zu schlüpfen. Gespannt warteten wir darauf, dass die Wespe wieder herauskam. Stattdessen flogen weitere Wespen an. Wir sahen, dass einige zwischen ihren Vorderbeinen und dem Mund kleine Klümpchen trugen, die sie in das Loch einbrachten. Zeitweise herrschte großer Andrang vor dem Loch, weil einige Wespen aus dem Loch heraus- andere aber hineinklettern wollten. Manchmal übergab auch eine ankommende Wespe einer Wespe, die aus dem Loch heraus wollte, ihr Mitbringsel und ersparte sich somit den umständlichen Locheinstieg. Einige standen in der Nähe des Loches und bewegten ihre Flügel wie im Schwirrflug, wohl um in der Tageshitze einen kühlenden Luftzug zu erzeugen. Bei der näheren Betrachtung der Wespen fiel uns auf, dass ihre Fühler und unteren Beinglieder  orange gefärbt sind. Auch die Flügel sind leicht orange überhaucht. Weiterhin registrierten wir, dass die sehr langen Beine der Wespen beim Fliegen nach unten hängen. Ein gelber Punkt ziert das Kopfschild.  Deshalb bestimmten wir diese Insekten als ,,Gallische Feldwespe“ oder auch ,,Französische Feldwespe“. Die Flugzeit dieser Wespen dauert von April bis September. Danach sterben alle Arbeiterinnen und Drohnen. Allein die Jungköniginnen überleben den Winter  und können im Frühjahr wieder einen neuen Staat gründen. Die Körperlänge der  Arbeiterinnen beträgt 11 bis 15 mm, die Königinnen werden 18 mm lang. Die Wespen ernähren sich räuberisch von Insekten, deren Larven und Spinnen; aber auch Blütennektar dient ihnen als Nahrung. An heißen Tagen tragen sie Wasser zur Kühlung tropfenweise in das Nest ein.                                                                                          Da diese Tiere sehr friedlich sind, wagten wir uns zum fotografieren nahe an die Einflugöffnung heran. Leider konnten wir das im Stahlrohr verborgene Nest nicht sehen.

Diese Wespenart konnten wir auch schon einmal am Palmberg bei Gerolsheim beobachten.