Impressionen vom Belchgraben

Während nebenan das Gewerbegebiet Römig rasant wächst, hat sich  am Belchgraben in dem kleinen Teilstück, dessen Renaturierung letztes Jahr begonnen wurde, schon ein unerwartet artenreiches Biotop entwickelt.  Nachdem bereits im letzten Jahr ein Pärchen Flußregenpfeifer erfolgreich gebrütet hatte, sind auch in diesem Jahr regelmäßig bis zu vier Flußregenpfeifer anzutreffen.  Aber auch der Bluthänfling,  Schafstelze und Steinschmätzer sind regelmäßig zu beobachten. Die Rauchschwalben nehmen im Flug Wasser auf und auch Insekten, die sich an der Wasseroberfläche tummeln.

 

Von den Amphibien wurde das Gebiet unerwartet schnell und mit erstaunlicher Artenvielfalt angenommen. So ist aktuell der Teichfrosch in großer Zahl zu beobachten, im Frühjahr waren schon Erd-, Wechsel- und Kreuzkröten da, haben Hochzeit gefeiert und abgelaicht. Deren Kaulquappen können jetzt auch im flachen Wasser beobachtet werden. Leider wird im Zuge der weiteren Renaturierung die jetzige Wasserfläche in ein Fließgewässer umgewandelt und ist dann für den Großteil der Amphibien nicht mehr geeignet. Bleibt zu hoffen, dass wir noch Einfluss auf die Planung nehmen können , so dass auch Stillwasserbereiche angelegt werden.
Gefahr droht auch durch Quad- und Motocross-Fahrer, die sich schon im Frühjahr auf den Kiesbänken ausgetobt haben.

Zauneidechsen bei Weisenheim

In der letzten Woche habe ich ausgiebig bei Weisenheim auf unseren Grundstücken nach Eidechsen Ausschau gehalten. Erfreulicherweise wurde ich fündig. Insbesondere auf dem Grundstück, dass wir mit einer Trockenmauer bereichert haben kontee ich einige Exemplare der Zauneidechse (Lacerta agilis) feststellen. Auch die Trockenmauer wurde gut angenommen, ebenso wie Reisighaufen und Einzelsteine. Dies sollte uns ermutigen, weiter solche Biotopbereicherungen auszubringen. Leider wurde durch die Umgestaltung zu einem Reitgelände unser Nachbargrundstück völlig als Lebensraum für diese Tiere zerstört. Weitere Vorhaben dieser Art müssen unbedingt verhindert werden, da die Zauneidechse eine streng geschützte Art ist und auf der roten Liste steht. Es ist völlig unverständlich, wie in einem FFH Vogelschutzgebiet solche Zerstörungen geduldet werden.

Exkursion Geinsheimer Wasserwelten

Pflegeaktion im Steinbühl

Gestern hat der Landesfachauschuss Feldherpetologie eine Pflegeaktion im Steinbühl bei Orbis im Donnersbergkreis durchgeführt. Es handelt sich bei dem Gelände um einen stillgelegten Steinbruch dessen Umfeld in einer Beweidung mit Auerochsen und Wildpferden strukturiert wird. Am Fuß des ehemaligen Steinbruchs befindet sich ein Gewässer welches ein wertvolles Biotop für Amphibien darstellt. Durch einen zu hohen Besatz mit Fischen (und Krebsen) droht es jedoch seinen Wert für die Amphibienpopulation zu verlieren. In dieser Aktion wurde mittels Elektrofischen ein großer Teil der Fischpopulation lebend abgefangen und in einem Nachbargewässer ausgesetzt. Bereits am Vortag wurde das Gewässer mit Netzten in kleinere Teileinheiten aufgeteilt. Außerdem wurden Reusen zum Fang der hier Gebietsfremd vorkommenden Kamberkrebse im Gewässer ausgebracht. Diese amerikanischen Krebse stellen eine große Gefahr, sowohl für die Amphibienwelt als auch die heimischen Krebsarten dar, die sie verdrängen. Der Bestand scheint aber nicht so hoch zu sein wie befürchtet, da wir insgesamt nur drei Krebse einfangen konnten. Bei der Fischaktion, bei der der niedrige Wasserstand sehr hilfreich war, konnten wir weit über tausend Fische einfangen und in ihr neues Heim verbringen. Zum größten Teil handelte es sich um Rotaugen, gefolgt von Rotfeder, Giebel und Flußbarsch. Während der Aktion in dem Naturidyll konnten wir ab und zu den Ruf vom Uhu hören, während wir von einer Gruppe kreisender Bussarde in großer Höhe beobachtet wurden. Aufgrund des guten Erfolgs konnten wir auf eine weitere Störung des Biotops am Folgetag verzichten und unsere Tätigkeit am späten Nachmittag erschöpft und zufrieden beenden.

Der Fang wird bestimmt und registriert
Der Fang wird bestimmt und registriert

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Naturschutzgebiet Steinbühl

Heute konnte ich mit dem Landesfachausschuss Feldherpetologie  das Naturschutzgebiet Steinbühl in Orbis besuchen. Dieser aufgegebene Steinbruch ist eines von drei Beweidungsprojekten in Rheinland-Pfalz, bei denen u.a. zum Offenhalten der Landschaftsstruktur Wildpferde und Auerochsen ausgesetzt wurden. Hier hat sich durch die Maßnahmen eine atemberaubende Fauna entwickelt. Um die Bedingungen für die Amphibienwelt zu erhalten sind aber noch weitere Maßnahmen notwendig. „Naturschutzgebiet Steinbühl“ weiterlesen