Färberwaid (Isatis tinctoria)

Auf dem städtischen Grundstück westlich des Hauses Schraderstraße 45 kann man zur Zeit zwei Pflanzenexemplare betrachten, die sich mehr als einen Meter in die Höhe strecken. Zahlreiche Trauben mit jeweils sehr vielen nur etwa 5 mm kleinen gelben Blüten, die einen angenehmen Honigduft verströmen, wiegen sich im Wind, der seit Wochen reichlich über unser Land weht. Die Blätter unterhalb der Blütenstände sind blaugrün gefärbt, ganzrandig, pfeilförmig und stengelumfassend. Die Pflanze ist zweijährig. Im erstem Jahr bildet sie nur eine Rosette aus. Erst im zweitem Jahr erscheinen die Blütenstände. In Europa wird Färberwaid seit dem Mittelalter als Färberpflanze kultiviert. Sie fand aber auch als Heilpflanze Verwendung. Aus den Blättern gewann man blauen Farbstoff. In den deutschen Landen lag das Hauptanbaugebiet in der Gegend um Erfurt. Der Brandenburgische Kurfürst Friedrich Wilhelm (1620-1689) ließ die Uniformen seiner Soldaten mit dem aus der Färberwaid gewonnenen Farbstoff blau einfärben. Bald jedoch verdrängte das aus Asien eingeführte Indigo als preiswerteres Produkt den Farbstoff aus der Färberwaid. Als die BASF 1897 Indigo synthetisch herstellen konnte, verschwand auch das natürliche Indigo vom Markt.

Färberwaid

Blühstreifen auf unserem Isenachgrundstück

Seit langem ist es unser Wunsch, auf unserem Grundstück 1716/1 links vom Weg vom Monte nach Studernheim einen Blühstreifen anzulegen. Im März wollten wir endlich zur Tat schreiten aber…

CORONA hatte etwas dagegen. Wie schön aber, dass es eine Grünflächenabteilung bei uns in Frankenthal gibt, die unserer Arbeit aufgeschlossen gegenüber steht! (Vielen Dank Herr von Osten und Herr Frank!)

Sie fanden unsere Idee gut und haben kurzentschlossen die entsprechende Fläche gefräst und geeggt, so dass ich am 31. März die Wildblumensamen einsäen konnte.

Was nun folgte war Trockenheit. So blieb der Streifen trocken liegen, bis der erste Regen fallen würde.

Endlich am Donnerstag, 31. März, und Freitag, 1. Mai, war es soweit. Es fielen insgesamt über 8l/m² Regen. Von nun an muss der Streifen feucht gehalten werden, damit die die gequollenen und keimenden Samen nicht austrocknen.

Am Sonntag, 3. Mai, startete die erste Gießaktion. Gator mit Wasserfass und Schlauch, ausgerüstet mit einer Brause, bildeten einen behelfsmäßigen Regner. So zuckelte ich langsam den Streifen auf und ab und verteilte ca. 2l Wasser pro m². Das ist nicht wahnsinnig viel. Hoffentlich reicht es. In den folgenden Bildern sieht man den „professionellen“ Aufbau des mobilen Rechners.

1. Gießaktion am 3. Mai: was man so alles mit einem Rechenstiel und Klebeband anstellen kann…
Blick zurück während der Fahrt