Gallische Feldwespe (Polistes domila) Juli 2018

Bei einem Spaziergang in Bad Aibling in Oberbayern sahen wir an einem Nebentor der dortigen Wendelsteinklinik mehrere Wespen umherfliegen. Das Tor ist aus stählernem, verzinkten Vierkantrohr errichtet. Das  Rohr weist, konstruktionsbedingt, mehrere etwa 8 mm große Bohrungen auf. Wir sahen, dass eine Wespe eines der Löcher anflog, um in den Hohlraum des Vierkantrohres zu schlüpfen. Gespannt warteten wir darauf, dass die Wespe wieder herauskam. Stattdessen flogen weitere Wespen an. Wir sahen, dass einige zwischen ihren Vorderbeinen und dem Mund kleine Klümpchen trugen, die sie in das Loch einbrachten. Zeitweise herrschte großer Andrang vor dem Loch, weil einige Wespen aus dem Loch heraus- andere aber hineinklettern wollten. Manchmal übergab auch eine ankommende Wespe einer Wespe, die aus dem Loch heraus wollte, ihr Mitbringsel und ersparte sich somit den umständlichen Locheinstieg. Einige standen in der Nähe des Loches und bewegten ihre Flügel wie im Schwirrflug, wohl um in der Tageshitze einen kühlenden Luftzug zu erzeugen. Bei der näheren Betrachtung der Wespen fiel uns auf, dass ihre Fühler und unteren Beinglieder  orange gefärbt sind. Auch die Flügel sind leicht orange überhaucht. Weiterhin registrierten wir, dass die sehr langen Beine der Wespen beim Fliegen nach unten hängen. Ein gelber Punkt ziert das Kopfschild.  Deshalb bestimmten wir diese Insekten als ,,Gallische Feldwespe“ oder auch ,,Französische Feldwespe“. Die Flugzeit dieser Wespen dauert von April bis September. Danach sterben alle Arbeiterinnen und Drohnen. Allein die Jungköniginnen überleben den Winter  und können im Frühjahr wieder einen neuen Staat gründen. Die Körperlänge der  Arbeiterinnen beträgt 11 bis 15 mm, die Königinnen werden 18 mm lang. Die Wespen ernähren sich räuberisch von Insekten, deren Larven und Spinnen; aber auch Blütennektar dient ihnen als Nahrung. An heißen Tagen tragen sie Wasser zur Kühlung tropfenweise in das Nest ein.                                                                                          Da diese Tiere sehr friedlich sind, wagten wir uns zum fotografieren nahe an die Einflugöffnung heran. Leider konnten wir das im Stahlrohr verborgene Nest nicht sehen.

Diese Wespenart konnten wir auch schon einmal am Palmberg bei Gerolsheim beobachten.

 

 

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