Hirschkäfer

Häufig und gerne schwimme ich im Baggerweiher Schlicht bei Neuhofen. Entlang seines West – und Nordufers steht ein naturnaher Laubmischwald, mit Bäumen aller Altersstufen. Auch Eichen sind hier nicht selten. Am Abend des 21. Juni schreite ich wieder einmal durch diesen Wald in Richtung Baggerweiher und genieße nach der Tageshitze die angenehme Waldeskühle. Wie schon des öfteren auf diesem Weg entdecke ich einen Hirschkäfer. Da er hier von Radfahrern oder Spaziergängern unbeabsichtigt getötet werden könnte, setze ich den Käfer, nachdem ich ihn ausgiebig betrachtet und fotografiert habe, abseits des Weges am Fuße einer Eiche ab. Die verlängerten Oberkiefer des Käfers, die an das Geweih des Rothirsches erinnern, weisen ihn als männliches Tier aus. Beim Kampf der Männchen um die Gunst eines Weibchens wird dieses Geweih als Kampfwerkzeug eingesetzt. Die Körperlänge des männlichen Käfers wird in der einschlägigen Literatur mit bis zu 75 mm angegeben, während ich die Körpergröße dieses Käfers auf 65 mm schätze. Die Weibchen sind mit 40 mm Körperlänge wesentlich kleiner und haben keine verlängerten Oberkiefer. Beide Geschlechter lecken den austretenden Saft der Eichen. Diesen Saft benötigen sie zur Reifung ihrer Keimzellen. Deshalb findet man die Hirschkäfer an leichtesten an Rindenverletzungen von Eichen, an denen der Baumsaft reichlich austritt. Der Käfer kann trotz seiner Größe erstaunlich gut fliegen. Beim Flug nimmt er eine fast senkrechte Position ein, und ein brummendes Geräusch ist zu hören. Nach der Paarung graben sich die Weibchen in die Erde ein und legen ihre Eier an morschen Baumwurzeln ab. Die Entwicklung vom Ei über Larve und Puppe zum Käfer dauert 5 bis 6 Jahre. Dem erwachsenen Käfer hingegen ist nur eine Lebenszeit von 3 bis 8 Wochen beschieden. Im Jahr 2012 wurde der Hirschkäfer zum Insekt des Jahres gekürt.

Am Donnerstag dem 22. Juni fand ich, ganz in der Nähe des vorigen Fundortes, wieder einen männlichen Hirschkäfer. Beide Funde meldete ich Herrn Dr. Markus Rink, der die Lebensweise der Hirschkäfer wissenschaftlich untersucht und deshalb an allen Funden dieses Käfers interessiert ist.

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