Langer Atem zahlt sich aus

Der NABU in Rheinland -Pfalz hatte Anfang 1997 das landesweite „Artenschutzprogramm Steinkauz“ ins Leben gerufen, um die bedrohliche Situation des Steinkauz entscheidend zu verbessern. Dabei konnte man auf die 20jährige Erfahrung, die der NABU in Oppenheim gesammelt hatte, zurückgreifen. In einer Sitzung am 31.01.2000 beschlossen Klaus Bamberger, Hermann Deichfuß und Hans Klähr, dieses Projekt auch in Frankenthal zu starten. Später schlossen sich noch Dr. Rainer Schulze, Gernot Damminger sowie Heidi Mathieu der kleinen Truppe an. Fachlichen Rat und Beistand erhielten wir vor allem von Dr. Leander Möbius sowie Siegfried Schuch. Herr Vogt von der Unteren Landespflegebehörde sorgte dafür, dass wir die benötigten Befahrerlaubnisse für die Feldflur erhielten.
Schwierig gestaltete sich die Suche nach geeigneten einzeln stehenden Bäumen. Dabei bemerkten wir, wie ausgeräumt damals unsere Feldflur war. Des weiteren protestierte der für unseren Baumbestand zuständige städtische Angestellte gegen das Anbringen der Brutröhren heftig und ließ sich erst nach langer Diskussion überzeugen, die Anbringung zu dulden. In kalten klaren Februar- und Märznächten suchten und fanden wir endlich ein einziges Steinkauzpaar. Am Studernheimer Sportplatz bewohnte es offenbar eine natürliche Baumhöhle und zog dort auch einige Jahre Nachwuchs auf. Es verspürte keinerlei Lust, auf unsere Wohnungsangebote einzugehen und in eine der komfortablen Röhren umzuziehen. Aus uns unbekannten Gründen verschwand dieses Steinkauzpaar auf Nimmerwiedersehen. So mussten wir jahrelang vergeblich auf ein neues Brutpaar warten. In jedem Jahr stand das Reinigen der Brutröhren an. Denn fast alle wurden Jahr für Jahr von Staren besetzt, die sich über unser Angebot an Brutraum begeistert zeigten, dabei aber fast den ganzen Hohlraum mit Zweigen, Blättern, Grashalmen und Stroh ausfüllten. Zwar fanden wir auch hin und wieder in den Röhren Federn, Speiballen und Kot von Steinkäuzen, ja sogar einzelne Altvögel fanden wir 2x, aber ein Brutnachweis gelang uns nie. Mittlerweile können wir diese gefährliche Schwerarbeit mit langen Leitern wegen unseres Alters nicht mehr ausführen. So begnügten wir uns mit der Kontrolle und Reinigung einiger leicht erreichbarer Brutröhren. Nun haben Heiko Weisgerber und Jörn Weiß diese Aufgabe übernommen, wobei ich mich bereit erklärt habe, den Leitertransport zu übernehmen. Am Sonntag dem 15.06.2014 starteten wir zu dritt unsere erste Tour und konnten auf Anhieb 2 Brutnachweise des Steinkauzes erbringen.
Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn man sieht, dass die Aufgabe, die man sich gestellt hat und nun leider nicht mehr fortführen kann, von jüngeren Menschen erfolgreich übernommen wird. Heiko und Jörn, ich danke Euch ganz herzlich.

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Eine Antwort auf „Langer Atem zahlt sich aus“

  1. Wow, ist das schon 14 Jahre her, dass wir mit dem Steinkauzprojekt angefangen haben? Ich habe das ja auch alles miterlebt, aber wie die Zeit vergeht. Immerhin sieht man jetzt den Erfolg der Aktion, auch wenn er wirklich lange hat auf sich warten lassen. Weiter so 🙂

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